Kleines Lohnplus im Privaten Rundfunk

Manteltarifvertrag bis Ende 2016 verlängert

Mit einem Tarifergebnis endete die vierte Verhandlungsrunde zwischen dem Tarifverband Privater Rundfunk (TPR), dem Deutschen Journalisten Verband (DJV) und ver.di am 26. März 2012 in Mannheim.
Vereinbart wurde, dass der seitens des TPR gekündigte Manteltarifvertrag ohne materielle Veränderungen wieder in Kraft gesetzt wird und frühestens Ende 2016 gekündigt werden kann. Zudem wurde ein neuer Entgelttarifvertrag mit zeitlich befristeten Einstiegsstufen vereinbart, dessen Struktur ebenfalls erstmals Ende 2016 kündbar ist.
Die Tarifentgelte der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Mitgliedsunternehmen des TPR werden ab dem 1. April 2012 um linear 1,5 Prozent erhöht, zudem wurde eine Einmalzahlung in Höhe von 400 Euro bzw. 200 Euro für Volontäre und Auszubildende vereinbart. Die neuen Gehaltssätze gelten bis zum 30. September 2013.
Die Zustimmung der Verhandlungskommissionen von DJV und ver.di für dieses im linearen Bereich nicht wirklich befriedigende Ergebnis erfolgte im Hinblick auf die lange Laufzeit für den Entgeltstrukturvertrag und den Manteltarifvertrag. „Die lange Laufzeit verschafft den Beschäftigten in den Mitgliedsunternehmen langfristige Sicherheit bei ihren Arbeitsbedingungen“, betonte ver.di-Verhandlungsführer Matthias von Fintel. „Die vom TPR insbesondere beim Manteltarifvertrag eingeforderten Verschlechterungen bei Arbeitszeit, Urlaub und Jahresleistung für neue Mitarbeiter sind damit abgewehrt“, unterstrich von Fintel.
Die Einigung steht noch bis Ende April unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die zuständigen Tarifgremien.

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

„Das Problem mit der Leidenschaft“

Lena Hipp ist Professorin für Soziologie an der Universität Potsdam und leitet die Forschungsgruppe „Arbeit und Fürsorge“ am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB). Mit M sprach sie über „Gute Arbeit“, Stressoren im Journalismus und weshalb die Trennung von Arbeit und Privatleben für Medienschaffende so wichtig ist.
mehr »

Dreyeckland-Journalist wegen Link angeklagt

Am 18. April beginnt der Prozess gegen den Journalisten Fabian Kienert. Dem Mitarbeiter von Radio Dreyeckland in Freiburg wird die Unterstützung einer verbotenen Vereinigung vorgeworfen, weil er das Archiv eines Onlineportals in einem Artikel verlinkt hat. Das Portal mit Open-Posting-Prinzip war von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) 2017 als kriminelle Vereinigung verboten worden.
mehr »

Türkische Presse im Visier der Justiz

Der Journalist Nedim Türfent berichtet über die Situation von Medienschaffenden in der Türkei. Sein Film "Ihr werdet die Macht der Türken spüren!" über die schikanöse Behandlung kurdischer Bauarbeiter erregte große Aufmerksamkeit und brachte ihm 2015 einen Journalistenpreis ein - und 2016 seine Verhaftung. Er wurde gefoltert und zu acht Jahren und neun Monaten Gefängnis verurteilt. Die meiste Zeit davon verbrachte er im Hochsicherheitsgefängnis in der östlichen Stadt Van. Türfent wurde am 29. November 2022 nach sechs Jahren und sieben Monaten Haft entlassen. Schon wenige Monate später arbeitete er wieder als Journalist. Zurzeit nimmt er an einem Stipendium für bedrohte…
mehr »

Die Verantwortung der Redaktionen

Auf die mentale Gesundheit zu achten, ist keine individuelle Aufgabe. Auch Arbeitgeber*innen können und sollten etwas für psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiter*innen tun. Wie funktioniert das in einer Branche, die so geprägt ist von Zeit und Leistungsdruck und belastenden Inhalten wie der Journalismus? Wir haben uns in zwei Redaktionen umgehört, die sich dazu Gedanken gemacht haben: das Magazin Neue Narrative und der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag (SHZ).
mehr »