Manteltarifvertrag gilt unverändert weiter

In Bayern und in NRW haben sich die Tarifvertragsparteien sowohl beim Entgelt als auch beim Manteltarifvertrag für die Angestellten in den Zeitschriftenverlagen geeinigt.

Bayern. Beim Entgelt wurde eine Erhöhung von 2,9 Prozent ab Juli 2012 vereinbart – bei einer Laufzeit von 20 Monaten bis zum 31. Oktober 2013. Und der seit vielen Monaten arbeitgeberseitig gekündigte Manteltarifvertrag (MTV) wird jetzt ohne jegliche Verschlechterung bis 31. Dezember 2014 wieder in Kraft gesetzt. Zur Erinnerung: noch in der ersten Verhandlung im März 2012 hatten die Arbeitgeber auf 10 Prozent Einsparung im Bereich der tariflichen Personalkosten bestanden und dabei vorrangig eine unbezahlte Arbeitszeitverlängerung von 35 auf 38 Stunden pro Woche gefordert. Das ist vom Tisch: bis Ende 2014 wird sich am Manteltarifvertrag nichts ändern.

Nordrhein-Westfalen. Die Verleger und ver.di haben sich auch in NRW auf einen neuen Gehalts- und Lohntarifvertrag für die Beschäftigten in Buch- und Zeitschriftenverlagen verständigt. Danach werden die Gehälter, Löhne und Ausbildungsvergütungen ab 1. Juli 2012 um 2,8 Prozent erhöht. Der Gehalts- und Lohntarifvertrag hat eine Laufzeit von 18 Monaten und kann mit einer Frist von einem Monat erstmals zum 31. Dezember 2013 gekündigt werden.
In NRW wurde zu Verhandlungsbeginn von Arbeitgeberseite erneut auf die seit langem existierende Forderung nach einer Verlängerung der Arbeitszeit auf 40 Stunden hingewiesen. Beim Gehalt wurden lediglich 2,5 Prozent ins Gespräch gebracht. Für ver.di war das nicht akzeptabel. Auch in NRW bleibt der Manteltarifvertrag nun bestehen. Er kann mit einer Frist von drei Monaten erstmals zum 31. Dezember 2014 gekündigt werden.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Pokerspiele der Süddeutschen Zeitung

Bei einer Betriebsversammlung des Süddeutschen Verlags am vergangenen Dienstag ruderte Geschäftsführer Dr. Christian Wegner etwas zurück. Er deutete an, dass der Stellenabbau in der Redaktion der Süddeutschen Zeitung (SZ) nicht ganz so dramatisch ausfallen könnte wie bislang befürchtet. In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass der Verlag in München für das laufende Jahr mit einem Abbau von 30 Vollzeitstellen plant. Die dju in ver.di kritisiert das Vorhaben scharf.
mehr »

Echte Menschen in Film und Fernsehen

Wie wird Künstliche Intelligenz das Filmgeschäft verändern? Und welche Auswirkungen hat die Technologie auf die Kreativen? Die Erwartungen an KI sind groß, die Befürchtungen aber auch. Denn Algorithmen können mit Hilfe von großen Datenmengen schon heute Stimmen oder Deepfakes erstellen. Auf der Fernseh- und Streaming - Messe MIPTV in Cannes beschäftigte das Thema die internationale Branche.
mehr »

Schlaffe Tarifangebote bei der ARD

Programmeinschnitte, Sparmaßnahmen und minimale Tarifangebote der ARD. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di kritisiert die Haltung der Sender und kündigt Proteste an. Im Rahmen der Tarifverhandlungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk habe es zwar erste Angebote vom Bayerischen Rundfunk (BR) und vom Norddeutschen Rundfunk (NDR) gegeben. Die Angebote blieben aber laut ver.di weit hinter den berechtigten Forderungen der Mitglieder zurück. Sie liegen auch weit unter den Tarifabschlüssen anderer Branchen oder dem öffentlichen Dienst.
mehr »

Leipzig: Rechtswidrige Durchsuchung

Ein 19-jähriger Journalist hatte im Juni vergangenen Jahres Fotos einer Antifa-Demonstration im Internet veröffentlicht. Die Staatsanwaltschaft Leipzig durchsuchte daraufhin seine Wohnräume und beschlagnahmte mehrere Datenträger. Seine nachgewiesene journalistische Tätigkeit wurde dabei ignoriert. Das Landgericht Leipzig bezeichnet das Vorgehen nun als rechtswidrig.
mehr »