Mehr Mittel für Deutsche Welle

Langfristig reicht Finanzierung nicht aus

Der Deutsche Bundestag bewilligte für die Deutsche Welle im kommenden Jahr 7,5 Millionen Euro projektbezogene Zusatzmittel. Dennoch sei der deutsche Auslandssender „strukturell unterfinanziert”. Dieser Zustand müsse beendet werden, erklärten Rundfunk- und Verwaltungsrat.

Die zu erwartende Deckungslücke bis 2017 von mindestens 23,9 Millionen Euro könne durch Einsparungen im laufenden Betrieb nicht mehr aufgefangen werden.
Nach der Budgeterhöhung und der Ankündigung des Senders, seinen neuen englischsprachigen Fernsehkanal Ende April 2015 zu starten, erinnerte der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke die Intendanz sowie die verantwortlichen Gremien an die von den Personalräten des Auslandssenders formulierten Eckpunkte, die einen Rahmen für den begonnenen Umstrukturierungsprozess (M 7/2014) darstellten: „Es war richtig und hat Wirkung gezeigt, dass gemeinsam politisch Einfluss genommen wurde für eine bessere Finanzausstattung der Deutschen Welle. Die Erhöhung im Rahmen der Haushaltsbereinigungsdebatte ist aber nur ein erster wichtiger Schritt. Die Deutsche Welle brauche mittel- und langfristig Planungssicherheit sowie eine deutlich verbesserte Finanzausstattung, um aus der strukturellen Unterfinanzierung herauszukommen. Dafür müssen aber jetzt auch in der Welle selber die Weichen richtig gestellt werden”, forderte Werneke.
Die Eckpunkte sähen unter anderem den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen, die Qualifizierung der vom Umbau Betroffenen und Weiterbeschäftigungsmöglichkeiten für Kollegen mit befristeten Verträgen. Auch langjährig für die Deutsche Welle tätige Freie, die einen tarifvertraglichen Anspruch auf soziale Absicherung hätten, seien weiterhin im selben Umfang zu beschäftigen.

 

Weitere aktuelle Beiträge

Digitalabgabe könnte Schieflage ausgleichen

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) begrüßt die vom Staatsminister Wolfram Weimer geäußerten Pläne für eine Digitalabgabe, die Big-Tech-Unternehmen mit digitalen Plattformdiensten in Deutschland zu entrichten hätten. Wie unter anderem der Spiegel berichtet, überlegt die Bundesregierung, eine Digitalabgabe einzuführen. Diese könnte Unternehmen wie Google und Meta dazu verpflichten, einen festen Prozentsatz ihrer Werbeeinnahmen abzuführen.
mehr »

Gleichstellungsbeauftragte im ÖRR stärken

Das Bekenntnis zur Gleichstellung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zeigt sich unter anderem im Vorhandensein von Gleichstellungsbeauftragten. Grundlage ist die jeweils entsprechende gesetzliche Regelung der Bundesländer, in denen die Sender angesiedelt sind. Gleichstellungsbeauftragte sollen nach dem Bundesgleichstellungsgesetz (BGleiG), die Beschäftigten vor Benachteiligungen aufgrund ihres Geschlechtes zu schützen und das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz durchzusetzen.
mehr »

Die ganz große Verweigerung

Der  öffentlich-rechtliche Rundfunk war schon immer Hassobjekt der Rechten. Auf politischer Ebene wollen sie ihn abschaffen, am Stammtisch wird gegen ARD und ZDF gehetzt. In Sozialen Medien oder in Chatgruppen geht es richtig zur Sache. Dort treffen sich sogenannte Rundfunkverweigerer. Ralf Hohlfeld und Vivian Stamer beschäftigen sich an der Uni Passau mit den Bereichen Journalistik und Strategische Kommunikation. Für ihre Studie haben sich die beiden auf die Suche nach sogenannten Rundfunkverweigerern gemacht.
mehr »

Eine Medienplattform für Europa

Für ARD und ZDF war es eine richtungsweisende Entscheidung, als sie vor einem Jahr mitteilten, ihre Mediathek-Software gemeinsam entwickeln zu wollen. Mit im Boot ist inzwischen auch das Deutschlandradio. Unter dem Projektnamen „Streaming OS“ laufen die Arbeiten. OS steht für „Operating System“, aber auch für „Open Source“. Die öffentlich-rechtlichen Sender wollen wichtige technische Bausteine für ihre Streaming-Aktivitäten auch anderen Anbietern und Organisationen frei zugänglich machen. Eine europäische Ausrichtung haben sie ebenso im Blick.
mehr »