Nächste Tarifrunde an Tageszeitungen in Sicht

Mit dem Februargehalt riefen sich mit einer erfreulichen Zahl auf der Gehaltsabrechnung die Tarifabschlüsse für Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen und Zeitschriften in Erinnerung. Denn mit der Gehaltszahlung für diesen Monat wurde bei den Zeitungen die zweite Einmalzahlung in Höhe von 200 € fällig, die erste war im Oktober 2011 gezahlt worden, bei den Zeitschriften waren es 350 €.

Nächste Tarifrunde steht bevor Foto: ver.di
Nächste Tarifrunde steht bevor Foto: ver.di

Volontärinnen und Volontäre in Zeitungsredaktionen bekamen 125 € und in Zeitschriften 175 €. Dass diese Einmalzahlungen aus der erfolgreichen Tarifrunde des Jahres 2011 resultieren, wird auf den Gehaltsabrechnungen meist nicht deutlich, sondern schlicht als Sonderzahlung oder ähnlich tituliert. Aber dieses Geld hätte ohne das gewerkschaftliche Engagement von tausenden Kolleginnen und Kollegen im Jahre 2011 nicht den Weg aufs Konto der bei den Zeitungen und Zeitschriften beschäftigten Journalisten gefunden.
Im Sommer dieses Jahres steht die nächste Verhandlungsrunde um Gehaltserhöhungen an. Der Gehaltstarifvertrag für Zeitungen läuft bis Ende Juli und der für Zeitschriften bis Ende September 2013. Die dju in ver.di bereitet sich in regionalen Tarifkonferenzen schon auf die kommende Tarifauseinandersetzung vor. Um erneut Tariferhöhungen zu erreichen, mit denen wir leben können, werden wir sicherlich auch in diesem Jahr unseren Forderungen mit Aktionen Nachdruck verleihen müssen, da die Verleger in den letzten zwei Jahren nicht freigiebiger geworden sind. Was die dju fordern wird, entscheidet Mitte März die Tarifkommission mit Vertretern von festangestellten und freien Journalistinnen und Journalisten aus den Ländern und Zeitungen wie Zeitschriften.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Schutz vor zu viel Stress im Job

Immer weiter, immer schneller, immer innovativer – um im digitalen Wandel mithalten zu können, müssen einzelne Journalist*innen wie auch ganze Medienhäuser sich scheinbar ständig neu erfinden, die Belastungsgrenzen höher setzen, die Effizienz steigern. Der zunehmende Anteil und auch Erfolg von KI-basierten Produkten und Angeboten ist dabei nur das letzte Glied in der Kette einer noch nicht abgeschlossenen Transformation, deren Ausgang vollkommen unklar ist.
mehr »

Für eine Handvoll Dollar

Jahrzehntelang konnten sich Produktionsfirmen auf die Bereitschaft der Filmschaffenden zur Selbstausbeutung verlassen. Doch der Glanz ist verblasst. Die Arbeitsbedingungen am Set sind mit dem Wunsch vieler Menschen nach einer gesunden Work-Life-Balance nicht vereinbar. Nachwuchsmangel ist die Folge. Unternehmen wollen dieses Problem nun mit Hilfe verschiedener Initiativen lösen.
mehr »

Tarifverhandlungen für Zeitungsjournalist*innen

Bereits Ende Mai haben die Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di und dem Zeitungsverlegerverband BDZV begonnen. Darin kommen neben Gehalts- und Honorarforderungen erstmals auch Regelungen zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zur Sprache.
mehr »

Für mehr Konfrontation

Die Wahlen zum EU-Parlament endeten – nicht unerwartet – in vielen Mitgliedsstaaten mit einem Rechtsruck. In Frankreich, Italien, Österreich, Belgien, den Niederlanden und anderswo wurden eher euroskeptische, nationalistische, migrationsfeindliche Kräfte der extremen Rechten gestärkt. Auch in Deutschland haben 16 Prozent der Bürger*innen, mehr als sechs Millionen Menschen für die rechtsextreme, völkische AfD gestimmt – trotz NS-Verharmlosungen, China-Spionage und Schmiergeldern aus Russland. Immerhin sorgte die große Protestwelle der letzten Monate, die vielen Demonstrationen für Demokratie dafür, dass die AfD-Ausbeute an den Wahlurnen nicht noch üppiger ausfiel. Noch Anfang…
mehr »