NZ und NN: Nürnberger streichen 28 Stellen

Bild: Pixabay

Im Süden nichts Neues: Mal wieder sollen aus Gründen der Wirtschaftlichkeit zwei Redaktionen zu einer Zentralredaktion verschmelzen. Wie heute den Redakteurinnen und Redakteuren von Nürnberger Nachrichten (NN) und Nürnberger Zeitung (NZ) mitgeteilt wurde, werden die beiden Blätter im Zuge eines Sparprogramms fusionieren. 28 Stellen sollen wegfallen. Eine verbindliche Zusage zum Erhalt der Tarifbindung wurde nur für den Moment gegeben.

ver.di sowie die dju in Bayern nehmen diese Ankündigung in einer Mitteilung mit großem Bedauern zur Kenntnis. Den Betriebsräten beider Zeitungen waren die Sparmaßnahmen bereits gestern verkündet worden. Die Verlegerinnen Bärbel Schnell und Sabine Schnell-Pleyer hätten die Pläne demnach mit der schlechten wirtschaftlichen Lage begründet. Beide Titel würden defizitär arbeiten, zugleich seien Auflagen und Werbeerlöse rückläufig.

Umgesetzt werden soll das Sparprogramm durch Personalabbau mittels eines „Freiwilligen-Programms“, welches nach Aussage der Verlegerinnen großzügig ausgestaltet werden soll. Sollte nicht genug Redakteurinnen und Redakteure von sich aus bereit sein, ihren Posten zu räumen, solle es einen Sozialplan geben. Eine verbindliche Zusage zum Erhalt der Tarifbindung wurde allerding nur vorerst gegeben.

Barbara Schneider von ver.di Mittelfranken zeigte sich äußerst verwundert, „dass dieses traditionell soziale Haus die Tarifbindung nicht definitiv zusichert“. Als Gewerkschaft werde man die Entwicklung genau im Auge behalten.

Darüber hinaus stehe ver.di an der Seite der Kolleginnen und Kollegen und sichere ihnen Beratung und Unterstützung zu. Bislang nicht organisierten NN- und NZ-Redakteur*innen empfahl Schneider, sich in der Gewerkschaft zu organisieren.


M – Der Medienpodcast: einzigartig anders, denn wir fragen genauer nach.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von SoundCloud. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Gemeinsame Standards für Medienfreiheit

In Brüssel wird der European Media Freedom Act (EMFA) bereits als "Beginn einer neuen Ära" zelebriert. Ziel der Verordnung ist es, die Unabhängigkeit und Vielfalt journalistischer Medien in der EU in vielfacher Hinsicht zu stärken. Doch wie er von den Mitgliedsstaaten  - vor allem dort, wo etwa die Pressefreiheit gefährdet ist wie Ungarn und der Slowakei - umgesetzt wird, zeigt sich erst im kommenden Sommer.
mehr »

Filmtipp: Die Saat des Heiligen Feigenbaums

Die Alten hüten die Asche, die Jungen schüren das Feuer. Konflikte zwischen den Generationen sind vermutlich so alt wie die Geschichte der Menschheit. Zumindest im Westen haben die im Rückblick als „68er-Bewegung“ zusammengefassten Proteste für tiefgreifende gesellschaftliche Umwälzungen gesorgt. Angesichts des Klimawandels könnte sich das Phänomen wiederholen. Mohammad Rasoulofs Familiendrama, deutscher „Oscar“-Kandidat, beschreibt anhand der Demonstrationen im Iran, wie sich die Alten wehren.
mehr »

Die Zukunft der Filmförderung

In der morgigen Plenarsitzung des Bundestages wird über die Zukunft der deutschen Filmwirtschaft entschieden, der vom Bundestagsausschuss für Kultur und Medien beschlossene Gesetzentwurf zum Filmfördergesetz (FFG) steht zur Abstimmung auf der Tagesordnung. ver.di begrüßt eine Reform der Filmförderung, denn in Zukunft müssen Filmproduktionen Tarif- und Urheber-Vergütungen verbindlich einhalten.
mehr »

KI-Lösungen: Heise macht es selbst

Das Medienhaus „Heise Medien“ hat kürzlich das auf generative Künstliche Intelligenz (KI) spezialisierte Medienhaus „Deep Content“ (digitale Magazine „Mixed“ und „The Decoder“) aus Leipzig gekauft. Damit will Heise die Zukunft generativer KI mitgestalten. „Deep Content“ entwickelte mit „DC I/O“ ein professionelles KI-gestütztes Workflow-Framework für Content-Teams und Redaktionen. Bereits seit Juni dieses Jahres kooperiert Heise mit „Deep Content“ bei der Produktion des Podcasts „KI-Update“. Hinter der Übernahme steckt die Idee, den neuen Markt weiter zu erschließen und hohe Gewinne einzufahren.
mehr »