Tarife Zeitschriften steigen in zwei Stufen

Zeitschriftenverkauf in Berlin
Foto: Christian von Polentz

In der dritten Verhandlungsrunde für die 6000 Zeitschriftenredakteurinnen und -redakteure in Verlagen für Fach- und Publikumszeitschriften und kirchliche Publikationen haben sich ver.di und DJV am 6. Juni mit dem Zeitschriftenverlegerverband (VDZ) auf Tariferhöhungen in zwei Stufen geeinigt. Danach werden die Gehälter zunächst ab Juli 2018 um 100 Euro Festbetrag und ab November 2019 um linear 2,0 Prozent erhöht werden. Der Abschluss hat eine Laufzeit über 30 Monate.

„Wir haben eine stärkere Tariferhöhung für Berufseinsteiger durchgesetzt. Die Erhöhung um 100 Euro führt zu einem Einstiegsgehalt von 3.398 Euro“, erklärte der ver.di-Verhandlungsführer Matthias von Fintel. Darauf kämen dann noch 68 Euro durch die lineare zweiprozentige Erhöhung. „Für alle Redakteurinnen und Redakteure führt die Einigung zu einer Tarifsteigerung von durchschnittlich 2,3 Prozent in der ersten Stufe und danach von 2,0 Prozent linear für alle. Vor diesem Hintergrund ist die Laufzeit bis Ende Oktober 2020 verschmerzbar“, schätzt von Fintel ein.

Für Volontärinnen und Volontäre wurde außerdem eine Erhöhung ihrer Vergütung um 3,0 Prozent ab Juli 2018 und 2,0 Prozent ab November 2019 vereinbart.

Für die Verhandlungen im Zeitschriftenbereich waren die Gewerkschaften mit den gleichen Forderungen wie bei den Tageszeitungen angetreten. Allerdings hatte der VDZ klar seine Absicht bekundet, nicht so konfrontativ vorgehen zu wollen wie die Zeitungsverleger. So konnte in zwei Runden, beginnend noch vor Ende der Laufzeit des alten Abschlusses Ende April, ein Erhöhungsmodell verhandelt und besprochen werden, das im wesentlichen dann auch beschlossen wurde. Strittig waren zuletzt vor allem die Monate bis zum ersten Erhöhungsschritt und die Laufzeit. Doch, so der ver.di-Verhandlungsführer, habe ein respektvoll-professioneller Umgang die Tarifrunde geprägt.

Das Ergebnis hat eine Erklärungsfrist bis zum 29. Juni 2018; es wird nun auch den Tarifkommissionsmitgliedern der dju in ver.di zur Abstimmung vorgelegt.

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Altersversorgung für Filmschaffende

Zusammen mit der Schauspielgewerkschaft BFFS und dem Tarifpartner Produktionsallianz hat ver.di einen Tarifvertrag für eine branchenweite betriebliche Altersversorgung für Filmschaffende in Film- und Serienproduktionen abgeschlossen. Für die etwa 25.000 auf Projektdauer beschäftigten Film- und Fernsehschaffenden vor und hinter der Kamera wird die neue tarifliche Altersvorsorge ab Juli 2025 starten.
mehr »

Hartes Brot: Freie im Journalismus

Freie Journalist*innen oder Redakteur*innen haben es häufig nicht leicht: Sie werden oft schlecht bezahlt, nicht auf Augenhöhe behandelt, Mails und Anrufe werden zuweilen ignoriert, sie warten auf Rückmeldungen zu Themenangeboten, Redaktionen sind in manchen Fällen für sie nicht zu erreichen. So geht es vielen Freien, egal, welches Medium.
mehr »

Neues Tarifergebnis im Deutschlandradio 

Nach mehrmonatigen Tarifverhandlungen mit dem Deutschlandradio hat ver.di am Mittwochabend zusammen mit dem DJV ein Tarifergebnis erreicht: Acht Prozent mehr Geld, zusätzliche Einmalzahlungen und sozial gestaffelt höheres Urlaubsgeld. Das Ergebnis gilt für die etwa 1.400 sowohl angestellten als auch arbeitnehmerähnlichen, freien Medienschaffenden des in Köln und Berlin ansässigen deutschlandweiten öffentlich-rechtlichen Rundfunksenders.
mehr »

Umgang mit KI in Film und Fernsehen

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und die Schauspielgewerkschaft Bundesverband Schauspiel e.V. (BFFS) haben mit der Produktionsallianz Bedingungen zum Einsatz von generativer Künstlicher Intelligenz (KI) in Filmproduktionen vereinbart. Abgeschlossen sind damit auch die Tarifverhandlungen zur Anwendung von generativer KI. Zunächst waren Neuabschlüsse des Tarifvertrags Film- und Fernsehschaffende (FFS) sowie des Schauspieltarifvertrages erzielt worden, außerdem gab es eine tarifliche Einigung zur betrieblichen Altersversorgung und eine zu Nachwuchsfilmen im letzten Jahr.
mehr »