Tarifeinigung für den Privatfunk erreicht

Symbolfoto: 123rf

Für die im Tarifverband Privater Rundfunk (TPR) vertretenen Radio- und Redaktionsunternehmen hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) in der vierten Tarifrunde in Verhandlungsgemeinschaft mit dem Deutschen Journalisten-Verband (DJV) ein Ergebnis über Tarifsteigerungen in zwei Stufen erzielt. Ab April 2022 erfolgt eine monatliche Gehaltssteigerung um 125 Euro in den mittleren Tarifgruppen der Radiosender (TG 3 bis TG 5), die vor allem für Berufseinsteiger*innen, aber auch die Mehrzahl der langjährigen Beschäftigten wirksam wird.

Für niedrigere Tarifgruppen wird die erste Erhöhung ab April 2022 um 110 Euro und für die höchsten Tarifgruppen um 100 Euro differenziert wirksam. Zusätzlich wird allen eine Corona-Prämie von 500 Euro gezahlt. Eine weitere Steigerung um 65 Euro findet für alle Tarifgruppen dann ab März 2023 statt.

„Wir haben trotz eines schwierigen Geschäftsumfeldes der Privatradios für die Beschäftigten dringend nötige Einkommenssteigerungen erreicht. Zusammen mit einer direkt wirkenden Corona-Prämie mit über einem Prozent Einkommenswirkung für das kommende Jahr steigen die Gehälter ab April und danach ab März des Folgejahres im Durchschnitt um weitere viereinhalb Prozent“, so ver.di-Verhandlungsführer Matthias von Fintel.

Die Vergütungen für Volontär*innen werden zu den gleichen Zeitpunkten in 2022 um 80 und in 2023 um 40 Euro angehoben, die Auszubildendenvergütung steigt dementsprechend um 50 und 25 Euro. Die Corona-Prämie beträgt für Volontär*innen 335 und für Azubis 250 Euro.

„Für diesen Tarifabschluss spricht vor allem, dass Beschäftigte mit geringerem Einkommen, etwa Volontär*innen und Auszubildende, mit Einkommenszuwächsen von bis zu sechs beziehungsweise zehn Prozent deutlich stärker berücksichtigt werden. Für diese Kolleginnen und Kollegen ist bei ihrem derzeitigen Einkommen die aktuelle Steigerung der Lebenshaltungskosten am spürbarsten.“ Deren finanzielle Besserstellung sei unbedingtes Ziel von ver.di gewesen,  erklärte von Fintel nach dem Abschluss.

Dieser Tarif gilt für die kommenden 24 Monate bis zum Jahresende 2023. Die Auszahlung der Corona-Prämie soll ab Dezember 2021 bis spätestens März 2022 erfolgen.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Neues vom Deutschlandfunk

Auch beim Deutschlandfunk wird an einer Programmreform gearbeitet. Es gehe etwa darum, „vertiefte Information und Hintergrund“ weiter auszubauen sowie „Radio und digitale Produkte zusammen zu denken“, erklärte ein Sprecher des Deutschlandradios auf Nachfrage. Damit wolle man auch „auf veränderte Hörgewohnheiten“ reagieren.
mehr »

Nicaraguas bedrohte Medien

Die Diktatur des nicaraguanischen Präsidentenpaars Daniel Ortega und Rocio Murillo hat in den letzten Jahren immer mehr Journalist*innen ins Exil getrieben. Unter erschwerten Bedingungen berichten Menschen wie Lucía Pineda vom Nachrichtenkanal "100% Noticias" oder Wendy Quintero nun aus dem Ausland. Für diese Arbeit nehmen sie stellvertretend für viele andere am 26. November 2024 den Menschenrechtspreis der Friedrich-Ebert-Stiftung entgegen.
mehr »

Österreich: Gefahr für die Pressefreiheit

In Österreich ist die extrem rechte FPÖ bei den Nationalratswahlen stärkste Kraft geworden. Noch ist keine zukünftige Koalition etabliert. Luis Paulitsch erklärt im Interview, welche Entwicklungen in der österreichischen Medienlandschaft zu erwarten sind, sollten die FPÖ und ihr Spitzenkandidat Herbert Kickl an der Regierung beteiligt werden. Paulitsch ist Jurist, Zeithistoriker und Medienethiker. Von 2019 bis 2024 war er Referent des Österreichischen Presserats, dem Selbstkontrollorgan der österreichischen Printmedien;  seit 2024 bei der Datum Stiftung für Journalismus und Demokratie.
mehr »

KI beinflusst Vielfalt in den Medien

Künstliche Intelligenz kann journalistische Texte in verschiedene Sprachen übersetzen und damit viel mehr Nutzer*innen ansprechen. Gleichzeitig kann sie aber auch Stereotype, die in diesen Texten enthalten sind, verfestigen. Gefahren und Chancen von KI-Anwendungen im Journalismus standen im Fokus der diesjährigen NxMedienkonferenz der Neuen deutschen Medienmacher*innen (NdM), die sich für mehr Vielfalt in den Medien einsetzen.
mehr »