US-Gericht weist Blogger-Klage ab

Anspruch auf Erlöse einer Online-Zeitung abgeschmettert

 

Die Klage der Blogger der Huffington Post, ein Drittel des Verkaufserlöses einzustreichen, wurde von einem US-Gericht abgeschmettert. Bei der Forderung handelt es sich um 105 Mio. Dollar. Die Begründung der Richter: Niemand habe die Blogger dazu gezwungen, unbezahlt Inhalte für die Website zu liefern.
Der Aktivist Jonathan Tasini hatte die Klage der rund 9.000 Blogger angeführt. Eigenen Angaben nach hat allein er in über fünf Jahren 216 Beiträge geliefert. Seiner Ansicht nach ist der Wert der Huffington Post durch derartige Mitarbeit unabhängiger Blogger entstanden. Mitgründerin Arianna Huffingtion habe jedoch alleine davon profitiert. Die Blogger hätten jedoch auch nie ernsthaft Geldleistungen erwartet, so die Argumentation des Gerichts. Wiederholt hätten sie bewusst zugestimmt, unbezahlt zu arbeiten. Aus diesem Grund fehle nun jegliche Grundlage für einen Prozess. „Es ist das elektronische Äquivalent zu einem Leserbrief an einen Redakteur“, so John Coffee, Professor an der Columbia Law School.
Tasini und sein Anwalt wollen die Entscheidung nicht akzeptieren und suchen nun nach neuen Rechtsmitteln. Von Seiten des Eigentümers AOL gab es bislang keinen Kommentar zu der Ablehnung der Blogger-Klage.

Infokasten:

The Huffington Post

Seit 9. Mai 2005 erscheint The Huffington Post in Form eine Polit-Weblogs. Sie wurde von Arianna Huffington, Kenneth Lerer und Jonah Peretti gegründet und vereint Internetlinks zu verschiedensten Nachrichtenquellen und -kolumnisten. Am 7. Februar 2011 wurde bekanntgegeben, dass AOL die Zeitung für 315 Mio US-Dollar aufkaufen wird. (Wikipedia)

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Initiative: KI besser nutzbar machen

Der Dominanz der globalen Big-Tech-Konzerne etwas entgegensetzen – das ist das Ziel einer Initiative, bei der hierzulande zum ersten Mal öffentlich-rechtliche und private Medienanbieter zusammenarbeiten. Sie wollen mit weiteren Partnern, vor allem aus dem Forschungsbereich, ein dezentrales, KI-integriertes Datenökosystem entwickeln. Dadurch soll die digitale Souveränität und Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Medienstandorts gestärkt werden.
mehr »

Italien: Protest gegen Entlassung von EU-Korrespondent

Der italienische Journalist Gabriele Nunziati, Brüsseler Korrespondent der Nachrichtenagentur Agenzia Nova, hatte der Sprecherin der Europäischen Kommission, Paula Pinho, eine Frage zur Verantwortung Israels für den Wiederaufbau des Gazastreifens gestellt. Daraufhin beendete seine Agentur das Arbeitsverhältnis mit ihm.
mehr »

Anteil von Frauen in Führung sinkt

Nach Jahren positiver Entwicklung sinkt der Anteil von Frauen in Führungspositionen im Journalismus das zweite Jahr in Folge. Der Verein Pro Quote hat eine neue Studie erstellt. Besonders abgeschlagen sind demnach Regionalzeitungen und Onlinemedien, mit Anteilen von knapp 20 Prozent und darunter. Aber auch im öffentlichen Rundfunk sind zum Teil unter ein Drittel des Spitzenpersonals weiblich.
mehr »

Filmtipp:  Nürnberg ’45 

Hauptfigur des bewegenden Dokudramas über die Nürnberger Prozesse ist der junge jüdische Auschwitz-Überlebende Ernst Michel, der nun als Journalist über die Verhandlungen berichtet. Den dokumentarischen Teil prägen Michel selbst (gesprochen von Heino Ferch), seine Tochter (Annette Frier) und der Sohn (Herbert Knaup) einer polnischen Überlebenden. In den Spielszenen wirken außerdem Francis Fulton Smith als Hermann Göring und Wotan Wilke Möhring als dessen Anwalt mit.
mehr »