Mit einer Umfrage unter Film- und Fernsehschaffenden (FFS) hat die ver.di FilmUnion die noch in diesem Jahr beginnende Tarifverhandlungsrunde vorbereitet. Der Tarifvertrag für Filmschaffende (TV FFS) wurde fristgemäß zum Ende des Jahres gekündigt.
Bis Mitte August haben mehr als 800 Beschäftigte an der Umfrage teilgenommen und Angaben zu ihrer persönlichen Berufssituation, ihren Vorstellungen für die Tarifrunde und Erfahrungen bei der Umsetzung der Tarifverträge gemacht. Die Hauptforderung aller Umfrage-Teilnehmer, die in der Mehrzahl länger als zehn Jahre als professionelle Filmschaffende arbeiten und überwiegend jünger als 40 Jahre alt sind, ist die Erhöhung der Tarifgagen. Eine weitere wichtige Forderung ist die Begrenzung der Arbeitszeiten auf maximal zwölf Stunden pro Tag.
Dazu passen auch die Umfrageergebnisse über die mangelnde Einhaltung der Maximalarbeitszeiten bei Filmproduktionen. Dabei werden selbst die tarifvertraglich gesetzten Höchstgrenzen, nach denen an maximal 40 Prozent der Drehtage in Fernsehproduktionen und an 80 Prozent der Drehtage in Kinoproduktionen mehr als zwölf Stunden gearbeitet werden darf, überwiegend nicht eingehalten. Auch Zuschläge für längere Arbeitszeiten werden zumeist nicht gezahlt.
„Deutlich machen die Umfrageergebnisse auch: Die vielen Jahre der von den öffentlich-rechtlichen Sendern gedeckelten Budgets für Auftragsproduktionen haben Spuren hinterlassen. Die kommende Gebührenperiode muss finanzielle Spielräume für Preissteigerungen und mehr Drehtage bieten, damit nicht nur die Qualität der Fernsehfilme und Serien stimmt, sondern auch ein auskömmliches und auch wieder steigendes tatsächliches Einkommen bei den Filmschaffenden ankommt”, betont ver.di-Verhandlungsführer Matthias von Fintel.
PM/Red