Warnstreiks bei MDR und Kinderkanal

Was wäre der MDR ohne seine festen und freien Mitarbeiter_innen, fragten Streikende in Erfurt.
Foto: ver.di

Am 31. August nahmen etwa 150 feste und freie Mitarbeiter_innen des MDR an drei dezentralen mehrstündigen Warnstreiks in den Landesfunkhäusern Erfurt, Dresden und Magdeburg teil. Die Gewerkschaften ver.di und DJV hatte in der laufenden Tarifrunde dazu aufgerufen, um mit Nachdruck ein verhandlungsfähiges Angebot der Arbeitgeberseite einzufordern.

Mit dem Ausstand soll unter anderem die Forderung nach einer Anhebung der Vergütungen um 5,5 Prozent bekräftigt werden. Die Beschäftigten verlangten ein verbessertes Arbeitgeberangebot für die bevorstehende Verhandlung am 4. September 2017 in Leipzig. ver.di-Landesfachbereichsleiter Michael Kopp wertet die Streiks als „klares Signal an die Geschäftsleitung des MDR“. Es sollte nicht das letzte gewesen sein. Die vorherige Verhandlungsrunde im August hatte ohne Ergebnis geendet.

Am Standort Erfurt und dessen Außenstudios seien etwa 80 Kollegen dem Streikaufruf gefolgt, hieß es bei den Gewerkschaften. Betroffen vom Arbeitskampf war hier neben dem MDR-Landesfunkhaus auch Kika, der Kinderkanal von ARD und ZDF.

Am 31. August machten Streikende Druck in der Verhandlungsrunde beim MDR. Foto: ver.di

In der aktuellen Tarifrunde im öffentlich-rechtlichen Rundfunk gab es bereits Abschlüsse für NDR und SWR. Bei SR, WDR und BR wird wie beim MDR noch weiter verhandelt.

Programmstörung durch Streik

Am 4. September  haben etwa 230 Beschäftigte des MDR in Leipzig mit einem mehrstündigen Warnstreik deutlich ihren Protest gegen das magere Angebot der Geschäftsleitung zu Ausdruck gebracht. Im Programm mussten daraufhin Veränderungen vorgenommen werden. Die Gewerkschaften haben die Fortsetzung der Verhandlungen noch in dieser Woche angeboten. Das wurde abgelehnt und der 28. September festgelegt.

Foto: ver.di

(Aktualisiert am 5. September 2017)

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Gemeinsame Standards für Medienfreiheit

In Brüssel wird der European Media Freedom Act (EMFA) bereits als "Beginn einer neuen Ära" zelebriert. Ziel der Verordnung ist es, die Unabhängigkeit und Vielfalt journalistischer Medien in der EU in vielfacher Hinsicht zu stärken. Doch wie er von den Mitgliedsstaaten  - vor allem dort, wo etwa die Pressefreiheit gefährdet ist wie Ungarn und der Slowakei - umgesetzt wird, zeigt sich erst im kommenden Sommer.
mehr »

Filmtipp: Die Saat des Heiligen Feigenbaums

Die Alten hüten die Asche, die Jungen schüren das Feuer. Konflikte zwischen den Generationen sind vermutlich so alt wie die Geschichte der Menschheit. Zumindest im Westen haben die im Rückblick als „68er-Bewegung“ zusammengefassten Proteste für tiefgreifende gesellschaftliche Umwälzungen gesorgt. Angesichts des Klimawandels könnte sich das Phänomen wiederholen. Mohammad Rasoulofs Familiendrama, deutscher „Oscar“-Kandidat, beschreibt anhand der Demonstrationen im Iran, wie sich die Alten wehren.
mehr »

Die Zukunft der Filmförderung

In der morgigen Plenarsitzung des Bundestages wird über die Zukunft der deutschen Filmwirtschaft entschieden, der vom Bundestagsausschuss für Kultur und Medien beschlossene Gesetzentwurf zum Filmfördergesetz (FFG) steht zur Abstimmung auf der Tagesordnung. ver.di begrüßt eine Reform der Filmförderung, denn in Zukunft müssen Filmproduktionen Tarif- und Urheber-Vergütungen verbindlich einhalten.
mehr »

KI-Lösungen: Heise macht es selbst

Das Medienhaus „Heise Medien“ hat kürzlich das auf generative Künstliche Intelligenz (KI) spezialisierte Medienhaus „Deep Content“ (digitale Magazine „Mixed“ und „The Decoder“) aus Leipzig gekauft. Damit will Heise die Zukunft generativer KI mitgestalten. „Deep Content“ entwickelte mit „DC I/O“ ein professionelles KI-gestütztes Workflow-Framework für Content-Teams und Redaktionen. Bereits seit Juni dieses Jahres kooperiert Heise mit „Deep Content“ bei der Produktion des Podcasts „KI-Update“. Hinter der Übernahme steckt die Idee, den neuen Markt weiter zu erschließen und hohe Gewinne einzufahren.
mehr »