Warnstreik im WDR – Appell an die ARD

In der bundesweiten Auseinandersetzung zur Sicherung der betrieblichen Altersversorgung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk hat es am 5.2.01 den ersten Warnstreik gegeben.

Beim Westdeutschen Rundfunk haben die Kolleginnen und Kollegen im Vierscheibenhaus und im EDV-Haus in den frühen Morgenstunden die Arbeit nicht aufgenommen. Um 9.30 Uhr fand eine Demonstration statt, um den Forderungen nach Gehaltserhöhungen ohne Verknüpfung mit Einschnitten bei der alten Altersversorgung Nachdruck zu verleihen.

Gewerkschaftsdelegation überreicht Protestschreiben an ARD-Intendanten

Nach einem ersten Warnstreik von etwa 400 Beschäftigten am 5.2.2001 bekundeten am Dienstag, dem 6. 2. 2001 weitere rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Filmhaus, Funkhaus und Reichardhaus ihren Protest gegen die Verknüpfung der Vergütungsrunde 2000/2001 mit den Fragen der Altersversorgung. Sie forderten den WDR und die in Köln tagenden Intendanten der ARD auf, ihr Junktim zurückzunehmen.

Eine Delegation der Gewerkschaften DAG, DJV, DOV und IG Medien übergab den Intendanten ein Protestschreiben. Der ARD-Vorsitzende und WDR-Intendant Fritz Pleitgen erklärte bei der Entgegennahme, das Thema sei diskutiert worden und stehe mit hoher Priorität auf der Tagesordnung.

Dritter Warnstreik

Am 16. Februar sind – damit zum dritten Male – Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Westdeutschen Rundfunks (WDR) in Köln in einen vierstündigen Warnstreik getreten. An der Aktion beteiligten sich die rund 300 Beschäftigten der Personalabteilung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmensplanung, Honorare und Lizenzen sowie der Finanzverwaltung. Hintergrund ist die Verknüpfung der Gehaltstarifverhandlungen mit Fragen der Altersversorgung.

Zu dem Streik hatten wie zuvor die IG Medien, der Deutsche Journalisten-Verband, die Deutsche Angestellten Gewerkschaft sowie die Deutsche Orchestervereinigung aufgerufen. In einem Demonstrationszug zogen die Streikenden vom Allianzgebäude am Breslauer Platz zu den Kölner WDR-Arkaden, dem Sitz der Intendanz. Eine Gewerkschaftsdelegation übergab dort eine Resolution der Teilnehmer des Warnstreiks an den Stellvertreter des Intendanten, Prof. Dr. Norbert Seidel. Darin heißt es: „Seit Monaten bemühen sich unsere Gewerkschaften um eine Tariferhöhung, die mit etwa zwei Prozent ausgesprochen bescheiden ausfallen soll. Die Geschäftsleitung beharrt jedoch darauf, dass es erst dann den geforderten Inflationsausgleich geben soll, wenn der WDR-Personalrat sich bereit erklärt, über Einschnitte in der Altersversorgung zu verhandeln.“

Für die Gehaltstarife sind beim WDR die Gewerkschaften, für die Altersversorgung, die in einer Dienstvereinbarung geregelt ist, ist der Personalrat zuständig. Nach Ansicht der WDR-Beschäftigten ist die Verknüpfung von Gehaltstarifverträgen und Dienstvereinbarung weder sachgerecht noch nachvollziehbar.

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

ARD: Durchbruch in Tarifrunde

In dem seit Januar andauernden Tarifkonflikt in ARD-Rundfunkanstalten gibt es erste Verhandlungsergebnisse. Zum Wochenende hin konnte am Freitag (15. November) ein Ergebnis im SWR erreicht werden. Für ver.di ist das ausschlaggebende Ergebnis, dass neben sechs Prozent Tariferhöhungen in zwei Stufen über eine Laufzeit von 25 Monaten auch eine für mittlere und niedrige Tarifgruppen stärker wirkende jährliche Sonderzahlung so stark erhöht wurde, dass es nachhaltige Tarifsteigerungen zwischen sechs und über zehn Prozent gibt.
mehr »

Fakten for Future

Menschen jeden Alters machen sich Sorgen um die Zukunft unseres Planeten. Carla Reemtsma ist Klimaschutzaktivistin und Mitorganisatorin des Schulstreiks Fridays for Future („Klimastreik“) in Deutschland. Als Sprecherin vertritt sie die Bewegung auch in der medialen Öffentlichkeit. Wir sprachen mit ihr über Kommunikationsstrategien, Aktivismus und guten Journalismus.
mehr »

rbb-Intendantin blockiert Tarifeinigung

ver.di ruft die Beschäftigten des rbb ab dem 30. Oktober 2024 zu einem dreitägigen Warnstreik auf. Grund ist die Weigerung der Intendantin Ulrike Demmer, den seit dem Frühjahr ausgehandelten Beendigungsschutz-Tarifvertrag für freie Beschäftigte im Programm zu unterzeichnen und in Kraft zu setzen. Dabei hat auch der Verwaltungsrat dem Tarifvertrag schon seit Monaten zugestimmt.
mehr »

Warnstreik bei der Süddeutschen Zeitung

Für die zweite Tarifverhandlungsrunde am 25. Juli 2024 hatten die Verhandler*innen des Zeitungsverlegerverbandes BDZV der dju in ver.di ein Angebot zu Tariferhöhungen angekündigt. Gehalten haben sie das Versprechen nicht. Konkrete Zahlen zur Tariferhöhung blieb der BDZV schuldig. Stattdessen stellte er Gegenforderungen zum Nachteil der Zeitungsredakteur*innen. Heute streikten dagegen über 100 Beschäftigte der Süddeutschen Zeitung. In Nürnberg gab es eine Aktive Mittagspause vor dem Verlag Nürnberger Presse.
mehr »