Tarifabschluss beim Rundfunk Berlin-Brandenburg
Nach einem Verhandlungsmarathon wurde beim Rundfunk Berlin-Brandenburg am 13. September ein Tarifergebnis über Gehalts- und Honorarerhöhungen erzielt. Mit weiteren Warnstreiks haben die Beschäftigten des Bayerischen Rundfunks ihren Tarifforderungen Nachdruck verliehen. Im Oktober geht es beim Hessischen Rundfunk und bei Radio Bremen in eine weitere Runde. Die Deutsche Welle startet am 15. Oktober mit den Tarifverhandlungen.
Beim RBB werden die Gehälter zum 1. Oktober 2013 um 20 Euro und zusätzlich um 2,45 Prozent erhöht, zum 1. Oktober 2014 um weitere 2,5 Prozent. Zu beiden Terminen gibt es auch einen Familienzuschlag von 101 Euro bzw. 120 Euro. Für Freie und Azubis gibt es bei den typischerweise gezahlten Honorare (bzw. Auszubildendenvergütungen) 3,05 Prozent und im nächsten Jahr 2,5 Prozent mehr. Dies entspricht wertgleich der Erhöhung für die Festangestellten. Die Bezüge der Versorgungsempfänger werden entsprechend den Erhöhungen der Gehälter angepasst.
Der Abschluss bewegt sich mit einer realen Erhöhung um 5,63 Prozent und einer Laufzeit von 24 Monaten am oberen Rand der bisherigen ARD-Abschlüsse. Die Erhöhung aller Gehälter um einen Sockel von 20 Euro bewirkt, dass die Steigerung in den oberen Gehaltsgruppen prozentual etwas moderater ausfällt, in den mittleren und unteren Gehaltsgruppen dafür etwas stärker. Einen höheren Sockelbetrag konnte ver.di leider nicht durchsetzen. Der Widerstand der Geschäftsleitung, vor allem aber die Verweigerungshaltung der Journalistengewerkschaften DJV und JVBB, haben eine stärkere Betonung dieser sozialen Komponente verhindert. So etwas könne man den höchsten Gehaltsstufen und ihrer Klientel der „Besserverdienenden“ nicht zumuten, meinten die Vertreter des DJV. Dem Abschluss müssen die Gremien der Tarifpartner noch zustimmen.
In Bremen und Bayern geht der Kampf weiter. Radio Bremen will erneut ausscheren. Hier wäre der Intendanz eine Nullrunde am liebsten. Erst 2015 soll es mehr Geld geben und dann nur 2,3 Prozent. ver.di sieht darin „eine Geringschätzung der tagtäglichen Leistungen der Kolleginnen und Kollegen“.
In München haben am 18. und 19. September mehr als 450 Mitarbeiter des Bayerischen Rundfunks in Freimann und im Funkhaus für jeweils zwei Stunden gestreikt. Sie verlangen von der BR-Führung, am 23. September (nach Andruck der M) endlich ein akzeptables Angebot vorzulegen. Sie wehren sich gegen eine Dreiteilung der Belegschaft in Feste, Freie und Gagenempfänger, wenn es um mehr Geld geht. So wolle der BR die Freien beispielsweie mit einer Einmalzahlung abspeisen. Die Gehaltserhöhung bei den Festen wird an ein Rentenopfer geknüpft, wovon alle anderen ARD-Anstalten in ihren bisherigen Abschlüssen abgerückt sind. (M 5/2013)