Trotz eines erneuten Warnstreiks – der unter anderem zur Folge hatte, dass „Sportschau“-Moderatorin Julia Scharf aus einem dunklen Studio moderieren musste – hat die WDR-Geschäftsführung in der gestrigen sechsten Tarifverhandlungsrunde ihr Angebot nicht nachgebessert. Stattdessen stehen seitens des Senders weiterhin Gegenforderungen wie Einschnitte bei den Steigerungsstufen im Raum.
Die oft beschworene Wertschätzung der Mitarbeiter*innen im WDR gerate so zur Worthülse, twitterte ver.di im WDR.
Auch in der 6. Verhandlungsrunde heute hat der WDR kein verbessertes Angebot vorgelegt. Offenbar haben die bisherigen Streikmaßnahmen nicht gereicht. Die oft beschworene Wertschätzung der Mitarbeiter*innen im #WDR gerät so zur Worthülse.#jetzteinschalten pic.twitter.com/Dana73fAQQ
— ver.di WDR (@verdi_WDR) October 15, 2019
Man wolle aber weiterhin mit der WDR-Geschäftsleitung im Gespräch bleiben und sei auch zu Kompromissen bereit, sollte der WDR ein Angebot vorlegen, dass sich auf dem Niveau des öffentlichen Dienstes bewegt, teilten die Gewerkschaften mit. Nächster und damit bereits siebter Verhandlungstermin ist dann der 19. November.
Am vergangenen Freitag, den 11. Oktober, hatte ver.di im WDR den gesamten WDR sowie den ARD, ZDF, Deutschlandradio Beitragsservice zu einem insgesamt 72stündigen Warnstreik vom 12. Oktober 4 Uhr morgens bis zum 15. Oktober 4 Uhr morgens aufgerufen. Die WDR-Tochter WDR mediagroup sowie deren Tochter WDR mediagroup digital waren für den gleichen Zeitraum zu einem Solidaritätsstreik aufgerufen.
Mehreren hundert streikenden WDR-Mitarbeiter*innen ist es gelungen, den Ausstand auch für die Zuschauerinnen und Zuschauer sichtbar zu machen. So musste am Sonntagmittag der „Presseclub“ im Ersten von Köln ins Berliner Hauptstadtstudio ausweichen. „Ein Warnstreik im technischen Bereich in Köln zwingt uns zum Umzug“, teilte „Presseclub“-Moderator und WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn dem Publikum mit.
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Betroffen war auch die „Sportschau“ am Sonntag, die Moderatorin Julia Scharf „unter etwas anderen Bedingungen“ und mit „unter anderem ein wenig wenig Licht“ moderieren musste. Bei „vollstem Verständnis für alle Seiten“ habe man sich jedoch entschieden, die Sendung trotzdem wie gewohnt stattfinden zu lassen.
„Und täglich grüßt das MoMa-Tier“ hieß es dann mal wieder am Montagmorgen, als das vom WDR produzierte ARD-Morgenmagazin (MoMa) bereits zum vierten Mal seit Beginn der Streikmaßnahmen im WDR nicht live gesendet werden konnte. Wie schon beim letzten Mal am 18. September musste das Team noch früher als sonst seinen Dienst im Studio antreten, um eine Vorabaufzeichnung zu drehen.
Unsere Kolleginnen und Kollegen von @verdi_WDR haben’s eben drauf 😎💪✊ #jetzteinschalten #Streik #WDR https://t.co/c27FnzTeVm
— ver.di im Rundfunk (@Rundfunk_verdi) October 14, 2019