Zeitschriftenverleger immer noch auf Nulllinie

BERLIN. Auch in der dritten Verhandlungsrunde für die etwa 9.000 im Bundesgebiet an Zeitschriften angestellten Redakteurinnen und Redakteure am 7. Oktober in Berlin hat der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) kein Angebot vorgelegt. Die Verhandlungen wurden daraufhin nach drei Stunden Dauer ergebnislos abgebrochen.
Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di hatte eine Gehaltserhöhung von 7,5% und die Einbeziehung der Onlineredakteurinnen und -redakteure in den Verlagen gefordert.
„Für Redakteurinnen und Redakteure an Zeitschriften droht jetzt ein Nulljahr 2008“, erklärte ver.di-Verhandlungsführer Matthias von Fintel. „Angesichts von durchschnittlichen Tariferhöhungen von 4% in anderen Branchen kann ich den Maßstab, den die Verleger an ihre Beschäftigten anlegen, überhaupt nicht nachvollziehen.“ Gerade in anspruchsvollen Zeiten ist das Engagement der Beschäftigten der Garant für Qualität und Attraktivität der Produkte – das gilt auch im Zeitschriftenmarkt und dies sollten die Verleger angemessen honorieren. Ein nächster Verhandlungstermin wurde noch nicht vereinbart.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Drei Fragen: Zur Deutschen Welle

Bei der Deutschen Welle (DW) arbeiten rund 1.800 festangestellte und 2.000 freie Mitarbeiter*innen in unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat die Belegschaft der DW in Bonn und Berlin am 13.11. zu einem ganztägigen Streik aufgerufen. Denn nach sechs Runden stocken die Verhandlungen. Wir sprachen vor Ort in Berlin mit der ver.di-Sekretärin Kathlen Eggerling.
mehr »

Filmtipp: Turmschatten

Hannu Salonens Verfilmung des Romans „Turmschatten“ ist ein famos fotografierter Hochspannungs-Thriller. Heiner Lauterbach spielt in der sechs-teiligen Serie den deutschen Juden und ehemaligen Mossad-Agenten Ephraim Zamir, der zwei Neonazis für den Tod seiner Adoptivtochter verantwortlich macht. Die Internetgemeinde soll über ihr Schicksal entscheiden. Er nennt sich „Vollstrecker“, weil er angeblich nur den Willen der Mehrheit ausführt, aber in Wirklichkeit ist Zamir Staatsanwalt, Richter und Henker in einer Person.
mehr »

Der SWR-Staatsvertrag wird erneuert

Die Landesregierungen von Baden-Württemberg und Rheinland-Platz wollen den Südwestrundfunk künftig (SWR) moderner aufstellen. Dazu legten sie Anfang November einen Entwurf zur Novellierung des SWR-Staatsvertrags vor. Zentrale Änderungen betreffen die Organisationsstrukturen sowie die Aufsichtsgremien des SWR. Rundfunkrat und Verwaltungsrat sollen bei der Mitgliederzahl jeweils um rund 30 Prozent verkleinert werden. Der SWR soll noch stärker auf Regionalität ausgerichtet werden.
mehr »

Die Medienwende nach dem Mauerfall

35 Jahre nach dem Mauerfall bietet die Medienlandschaft im Osten Deutschlands ein zwiespältiges Bild. Nach wie vor verlieren die von westdeutschen Großverlagen kontrollierten ehemaligen DDR-Traditionstitel überdurchschnittlich an Auflage und Anzeigenvolumen. Der aufgelöste staatliche DDR-Rundfunk ist nach anfänglichem Hickhack erfolgreich in ARD und ZDF integriert. Gescheitert ist indes früh der Traum der Ex-Bürgerrechtler von einem „Dritten“ Medienweg.
mehr »