Schauspieler besser sozial abgesichert

Die Spitzenverbände der Sozialversicherungsträger folgen einer Vereinbarung des Bundesverbandes der Film- und Fernsehschauspieler (BFFS) und des Bundesverbandes Deutscher Fernsehproduzenten e.V. (BV). Sie konkretisiert die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung von Schauspielern. Bislang mussten Schauspieler immer unabhängig von der Anzahl der Drehtage für die gesamte Produktionszeit versichert werden. Dies führte in der Praxis häufig zu Problemen, weil Produktionen Schauspieler mit einzelnen Drehtagen nur pro Drehtag versichert haben. Die Vereinbarung beinhaltet zwei wesentliche Neuerungen. Die erste sorgt für eine sozialversicherungsrechtliche Anerkennung von Zusatz- und Vorbereitungsleistungen der Schauspieler, was sich aus einer pauschalen Bewertung nach – etwas komplizierter – Berechnung von zusätzlichen Beschäftigungstagen pro Drehtag ergibt. Das heißt zum Beispiel: für 50 Drehtage gibt es 15, für 7 Drehtage 5 und für 2 Drehtage 2 zusätzliche Beschäftigungstage. Die zweite Neuerung betrifft die Einteilung in drei Kategorien von Beschäftigungstypen bei Schauspielern, mit der die praktische Arbeit der Künstler besser abgebildet wird.
Entscheidend wird jetzt sein, wie diese Regelung umgesetzt wird. Denn, bei Verpflichtungen von einzelnen Drehtagen gab es nach gültigem Tarifvertrag zwischen ver.di und dem BV schon seit 1996 die Regelung, bei 2 bis 4 Drehtagen unter Anrechnung der Vorbereitungszeit zusätzlich 3–5 Beschäftigungstage sozialversicherungspflichtig zu vereinbaren. Davon hatten Schauspieler bisher in der Regel nicht profitieren können.

Weitere aktuelle Beiträge

dju fordert Presseauskunftsrecht

Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di fordert, in den laufenden Koalitionsverhandlungen endlich das längst überfällige Bundespresseauskunftsgesetz zu beschließen. Danach sieht es gegenwärtig allerdings nicht aus. Bestehende konstruktive parlamentarische Vorlagen zu einem entsprechenden Gesetzentwurf habe die CDU/CSU in der Vergangenheit blockiert, moniert dju-Co-Vorsitzender Peter Freitag. Wie schon die letzte Große Koalition unter Angela Merkel setzte aber auch die soeben abgetretene Ampel-Regierung ein entsprechendes Vorhaben nicht um.
mehr »

Filmtipp: Rosenthal

Das sehenswerte Drama behandelt die zwei Leben von Hans Rosenthal: Im  November 1978 soll der beliebte jüdische Showmaster, der sich einst vor den Nazis verstecken musste, ausgerechnet an jenem Tag, an dem die Bundesrepublik erstmals an die Pogrome vom 9. November 1938 erinnert, mit der Jubiläumsausgabe von „Dalli Dalli“ Frohsinn verbreiten. Wie sich Florian Lukas den Showmaster angeeignet hat, ist preiswürdig.
mehr »

Mehr Vielfalt statt Einfalt im TV

Die vielfach ausgezeichnete Britcom „We Are Lady Parts“ über eine islamische Mädchen-Punkband in London ist eines der vielen Beispiele von „Diversity“-Formaten, die in der Coronazeit einen regelrechten Boom erlebten. Die neue zweite Staffel der Comedy war vor kurzem für den renommierten Diversify TV Awards nominiert. Deutsche Anwärter waren diesmal nicht vertreten.
mehr »

WDR mit Altersgrenze

Ist eine Beendigung der Tätigkeit beim WDR aus Altersgründen eine Diskriminierung? Diese spannende juristische Frage könnten Gerichte mit Hilfe des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) klären. M sprach mit einem Arbeitsrechtler, der eine Klage von Betroffenen auf Schadenersatz für „nicht aussichtslos“ hält.
mehr »