Schauspieler besser sozial abgesichert

Die Spitzenverbände der Sozialversicherungsträger folgen einer Vereinbarung des Bundesverbandes der Film- und Fernsehschauspieler (BFFS) und des Bundesverbandes Deutscher Fernsehproduzenten e.V. (BV). Sie konkretisiert die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung von Schauspielern. Bislang mussten Schauspieler immer unabhängig von der Anzahl der Drehtage für die gesamte Produktionszeit versichert werden. Dies führte in der Praxis häufig zu Problemen, weil Produktionen Schauspieler mit einzelnen Drehtagen nur pro Drehtag versichert haben. Die Vereinbarung beinhaltet zwei wesentliche Neuerungen. Die erste sorgt für eine sozialversicherungsrechtliche Anerkennung von Zusatz- und Vorbereitungsleistungen der Schauspieler, was sich aus einer pauschalen Bewertung nach – etwas komplizierter – Berechnung von zusätzlichen Beschäftigungstagen pro Drehtag ergibt. Das heißt zum Beispiel: für 50 Drehtage gibt es 15, für 7 Drehtage 5 und für 2 Drehtage 2 zusätzliche Beschäftigungstage. Die zweite Neuerung betrifft die Einteilung in drei Kategorien von Beschäftigungstypen bei Schauspielern, mit der die praktische Arbeit der Künstler besser abgebildet wird.
Entscheidend wird jetzt sein, wie diese Regelung umgesetzt wird. Denn, bei Verpflichtungen von einzelnen Drehtagen gab es nach gültigem Tarifvertrag zwischen ver.di und dem BV schon seit 1996 die Regelung, bei 2 bis 4 Drehtagen unter Anrechnung der Vorbereitungszeit zusätzlich 3–5 Beschäftigungstage sozialversicherungspflichtig zu vereinbaren. Davon hatten Schauspieler bisher in der Regel nicht profitieren können.

Weitere aktuelle Beiträge

Rundfunkbeitrag: Rechtsweg unerwünscht

Die Landesregierungen von Bayern und Sachsen-Anhalt erwarten von ARD und ZDF weiterhin, dass sie ihre Verfassungsbeschwerden zum Rundfunkbeitrag zurückziehen. Erst wenn dies passiert, wollen sie den Modellwechsel zur künftigen Festsetzung des Rundfunkbeitrags unterstützen. Das erklärten die Staatskanzleien in München und Magdeburg auf Nachfrage.
mehr »

US-Auslandssender kämpft ums Überleben

Von einem „großen Geschenk an Amerikas Feinde“ spricht Stephen Capus, Präsident von Radio Free Europe/Radio Liberty: Die brutalen Kürzungen der Trump-Regierung haben auch den US-Auslandssender mit Sitz in Prag erreicht. RFE/RL wehrt sich mittlerweile vor Gericht. Zugleich machen sich mehrere EU-Länder für eine europäische Finanzierung stark.
mehr »

Ressourcen für Auslandsjournalismus

Der Auslandsjournalismus in Deutschland steckt in der Krise. Die Zahl der Korrespondent*innen nimmt ab, Freie arbeiten unter zunehmend prekären Bedingungen. So geraten ganze Weltregionen aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit. Journalist*innen plädieren darum für eine andere Form der Finanzierung. Die gute Nachricht: Das Interesse des deutschen Publikums ist da. Dass die Menschen wissen wollen, was in anderen Ländern los ist, beweist nicht zuletzt das ARD-ZDF-Jugendangebot Funk.
mehr »

Dienstleister bestreikt den MDR

Der gestrige Streik der MCS TEAM GmbH zeigte deutliche Auswirkungen auf das Fernsehprogrammprogramm des MDR. Live-Schalten fielen aus und nicht alle Beiträge in der Sendung „Sachsen-Anhalt Heute“ konnten ausgestrahlt werden. Hintergrund des Streiks waren die bislang unzureichenden Angebote der Geschäftsführung. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di fordert eine Erhöhung der Gehälter um 6 Prozent, mindestens aber um 200 Euro pro Monat, bei einer Laufzeit von 12 Monaten.
mehr »