70 Jahre ZEIT: Zeit für mehr Geld für die ZEIT-Onliner

Tarifaktion der ZEIT-Online-Redaktion vor dem Schauspielhaus Hamburg Foto: Mathias Thurm

Nachdem die ZEIT-Onliner bereits vor knapp zwei Wochen eine (Z)Offline-Mittagspause eingelegt hatten, sind sie nun, zum 70. Jubiläum der ZEIT, von Berlin nach Hamburg gereist, um ZEIT-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo, Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz und die zahlreich geladenen Gäste mit Sekt und ihrer Forderung nach gleichem Geld für gleiche Arbeit zu begrüßen.

Zum Auftakt der Langen Nacht der ZEIT und der Feierlichkeiten des 70-jährigen Jubiläums der Wochenzeitung sprach ZEIT-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo heute mit Olaf Scholz, Erstem Bürgermeister der Hansestadt Hamburg.

Die geladenen Gäste wünschen den ZEIT-Onliner viel Erfolg auf ihrem Weg zu einem einheitlichen Tarifvertrag Foto: Mathias Thurm
Die geladenen Gäste wünschen den ZEIT-Onlinern viel Erfolg auf ihrem Weg zu einem einheitlichen Tarifvertrag
Foto: Mathias Thurm

Diese Gelegenheit haben die ZEIT-Onliner aus Berlin genutzt, um auf ihre Forderung nach einem Tarifvertrag entsprechend dem Tarif und den Arbeitsverhältnissen im Hamburger Stammhaus aufmerksam zu machen. Während die Kolleg_innen in Hamburg nach Branchentarifvertrag bezahlt würden, arbeiteten die Berliner Onliner für niedrigere Löhne, war im Flugblatt, das an die Gäste verteilt wurde, zu lesen. Tatsächlich verdienen ZEIT-Onliner nach Angaben des Betriebsrats im Jahr durchschnittlich 10.000 Euro weniger als ihre Printkolleg_innen. In der großen ZEIT-Familie, zu der auch ZEIT ONLINE gehöre, sollte die Arbeit aller aber gleich viel wert sein, fordern die Online-Redakteure.

Bei den Besuchern des Festakts stieß diese Forderung nicht nur auf viel Zustimmung, die meisten Gäste konnten zudem nicht glauben, dass die Online-Redakteure des renommierten ZEIT-Magazins keinen Tarifvertrag haben. Den ZEIT-Onlinern wünschte man daher viel Erfolg auf ihrem Weg zum einheitlichen Tarifvertrag.

"Faire Löhne sind kein Luxus". Die ZEIT-Online verdienen durchschnittlich 10.000 Euro weniger als ihre Print-Kolleg_innen
„Faire Löhne sind kein Luxus“. Die ZEIT-Onliner verdienen durchschnittlich 10.000 Euro weniger als ihre Print-Kolleg_innen Foto: Mathias Thurm

Über ihre Aktionen für einen einheitlichen Tarifvertrag berichten die ZEIT-Onliner auch auf ihrem eigens eingerichteten Twitter-Account @zon_402

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Nicaraguas bedrohte Medien

Die Diktatur des nicaraguanischen Präsidentenpaars Daniel Ortega und Rocio Murillo hat in den letzten Jahren immer mehr Journalist*innen ins Exil getrieben. Unter erschwerten Bedingungen berichten Menschen wie Lucía Pineda vom Nachrichtenkanal "100% Noticias" oder Wendy Quintero nun aus dem Ausland. Für diese Arbeit nehmen sie stellvertretend für viele andere am 26. November 2024 den Menschenrechtspreis der Friedrich-Ebert-Stiftung entgegen.
mehr »

Österreich: Gefahr für die Pressefreiheit

In Österreich ist die extrem rechte FPÖ bei den Nationalratswahlen stärkste Kraft geworden. Noch ist keine zukünftige Koalition etabliert. Luis Paulitsch erklärt im Interview, welche Entwicklungen in der österreichischen Medienlandschaft zu erwarten sind, sollten die FPÖ und ihr Spitzenkandidat Herbert Kickl an der Regierung beteiligt werden. Paulitsch ist Jurist, Zeithistoriker und Medienethiker. Von 2019 bis 2024 war er Referent des Österreichischen Presserats, dem Selbstkontrollorgan der österreichischen Printmedien;  seit 2024 bei der Datum Stiftung für Journalismus und Demokratie.
mehr »

KI beinflusst Vielfalt in den Medien

Künstliche Intelligenz kann journalistische Texte in verschiedene Sprachen übersetzen und damit viel mehr Nutzer*innen ansprechen. Gleichzeitig kann sie aber auch Stereotype, die in diesen Texten enthalten sind, verfestigen. Gefahren und Chancen von KI-Anwendungen im Journalismus standen im Fokus der diesjährigen NxMedienkonferenz der Neuen deutschen Medienmacher*innen (NdM), die sich für mehr Vielfalt in den Medien einsetzen.
mehr »

ARD & ZDF legen Verfassungsbeschwerde ein

Nachdem die Ministerpräsident*innen auf ihrer Jahreskonferenz Ende Oktober keinen Beschluss zur Anpassung des Rundfunkbeitrags ab 2025 fassten, haben heute ARD und ZDF Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe eingelegt. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di begrüßt die Initiative.
mehr »