Erfolgreicher CineStar-Aktionstag in Dortmund
Über 150 Beschäftigte des bundesweit agierenden Kino-Konzerns CineStar haben sich am 3. Juni vor dem Dortmunder CineStar versammelt, um ihrer Forderung nach einem Haustarifvertrag eindrucksvoll Nachdruck zu verleihen. Um Punkt 18 Uhr legten die nun schon seit einem halben Jahr immer wieder streikenden Dortmunder Beschäftigten ihre Arbeit nieder.
Sie wurden von Delegationen u.a. aus Osnabrück, Bielefeld, Frankfurt, Mainz, Fulda und Bamberg lautstark mit Trommelwirbeln und Trillerpfeifen und dem langgezogenen „aauuuhh“-Streikruf begrüßt. „Je länger ich hier vor der Tür stehe, umso mehr ist auch Spaß dabei“, sagte Christian Krüger für die Dortmunder Beschäftigten. Er und die Sprecher anderer Standorte machten unmissverständlich deutlich, dass sie nicht länger bereit sind, für Stundenlöhne von 6,30 oder 6,80 Popcorn oder Tickets zu verkaufen. Was deutlich unter dem liegt, was von anderen Kinoketten gezahlt wird. „Wir werden nicht eher mit dem Streik aufhören, bis wir einen Mindestlohn von 8,50 Euro für alle bekommen.“
Ein profitables Haus
Thomas Winzberg vom ver.di-Bundesvorstand der Fachgruppe Medien berichtete aus den Tarifverhandlungen. „Wenn die Geschäftsführer sagen, wir können nicht mehr zahlen, wir haben kein Geld, dann stimmt das nicht. Das Cinestar in Dortmund gehört zu den zehn profitabelsten Häusern in Deutschland.“ Horst Kortwittenborg übermittelte solidarische Grüße der ver.di-Vertrauensleute der Stadt Dortmund. Es treibe ihm die Zornesröte auf die Stirn, wenn der Arbeitgeber, der die Streikfolgen durch den regelmäßigen Einsatz einer zweiten Crew von Leiharbeitern mindert, die Beschäftigten mit erfolgsabhängigen Einmalzahlungen abspeisen wolle. „Es ist richtig, dass ihr Euch dagegen wehrt, und wenn hier heute Abend im Kino Filme mit Helden gezeigt werden, dann brauch ich mir die gar nicht anzugucken. Denn die eigentlichen Helden habe ich hier leibhaftig und unmittelbar vor mir stehen“, rief Kortwittenborg den jubelnden Streikenden zu.