„Wachsende Eskalation im RBB“ in M 2 / 2005
Der Artikel „Wachsende Eskalation im RBB“ von Ute C. Bauer in M 2 / 2005 stellt leider in meinen Augen den Sachverhalt sehr einseitig dar. Schon der erste Satz „Wer Kritik übt, fliegt“, ist so undifferenziert, dass dem außen stehenden Beobachter Zweifel kommen müssen. …
In Wirklichkeit haben Intendantin und Chefredakteurin des RBB dem Treiben (öffentliche Schmäh-Kritik am Sender, verunglimpfende Behauptungen) von Herrn Lerch lange zugesehen. Mit großer Langmut hat ihn zum Beispiel Petra Lidschreiber mehrfach eindringlich darauf hingewiesen, dass das Haus gar nicht anders könne, als sich von ihm zu trennen, wenn er nicht aufhöre, die RBB-Spitze intern und extern übel und unsachlich zu beschimpfen. Die Autorin versieht diese Gespräche der Chefredakteurin mit Herrn Lerch und die Tatsache, dass sie schließlich die Konsequenz zog, ziehen musste, mit der Bewertung: „plumpe Methode, sich unbequemer kritischer Mitarbeiter zu entledigen“. Diese Qualifizierung wird von der Wirklichkeit in keiner Weise gedeckt. Oder sie ist in ihrer Klischeehaftigkeit übernommen aus vielen anderen einseitigen tränen-drüsen-drückenden Beschreibungen des „beliebten“ von der bösen Intendanten-Hexe verfolgten armen Abendschau-Moderators. Journalismus sollte sich nicht dem Urteil der vielen anschließen, sondern fragen – war es wirklich so? In mir wächst immer dann der Verdacht, es könne vielleicht etwas nicht stimmen, wenn alle auf die gleichen Personen einschlagen. Denn wir wissen doch: Größere Mehrheit ist keineswegs immer größere Wahrheit. Ich bin auf Grund meiner Informationen der Ansicht, dass in zahlreichen Veröffentlichungen Frau Reim Unrecht geschehen ist – und dagegen wende ich mich. …
Gerhard Hofmann
RTL-Hauptsstadtstudio