SFB: Manteltarifvertrag gerettet

Am 16. Juli 1999 ist es den Gewerkschaften, allen voran der IG Medien, gelungen, sich mit der SFB-Geschäftsleitung zu einigen: Der zum Jahresende 1998 gekündigte Manteltarifvertrag wurde rückwirkend zum 1. Januar 1999 wieder in Kraft gesetzt. Unverändert – mit Ausnahme der „Bindungsklausel“ an den öffentlichen Dienst.

Zugleich wurde eine lineare Gehaltserhöhung um 3,1 Prozent ab 1. 6. 1999 vereinbart – bei Einmalzahlungen von 750 bzw. 500 DM für die ersten fünf Monate des Jahres. Die Laufzeit geht bis 30. 4. 2000. Der Abschluß hat eine soziale Komponente. Die unteren und mittleren Vergütungsgruppen schneiden durch den (höheren) Festbetrag besser ab. Für die Azubis und die Volontärinnen/Volontäre gilt die lineare Erhöhung um 3,1 Prozent bereits ab 1. Januar. Wie bei anderen ARD-Anstalten mußten wir uns bei der Altersversorgung auf den Wegfall des „Auffülleffekts“ einlassen. Im Gegenzug hat die Geschäftsleitung Verhandlungen über Altersteilzeit und/oder Vorruhestand zugesagt. Auch über Honorarerhöhungen für die Freien, die in den letzten Jahren leer ausgingen, wird nun vorrangig verhandelt. Für künftige Tarifverhandlungen gilt, daß der SFB sich schrittweise anderen in der ARD bereits realisierten Vereinbarungen annähert. Ein Kraftakt für die IG Medien als Verhandlungsführerin. JVB und DAG zogen mit und vor allem: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im SFB standen einmütig und entschlossen hinter den Gewerkschaftsforderungen.

Damit gelang ein Tarifabschluß „aus eigener Kraft“ – ohne Bindungsklausel. Durchaus ein Zeichen dafür, daß auch in schwierigen Zeiten Erfolge möglich sind.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Fakten, Fame und Follower

Im Netz dominiert mittlerweile der Content, den kommerzielle BigTech-Plattformen pushen. Er ist nicht mehr gebunden an eine „öffentliche Aufgabe“ von Journalismus, nämlich durch Information und Fakten zur Selbstverständigung der Gesellschaft beizutragen.
mehr »

Junger Journalismus: Lernen, vernetzen und schützen

Angriffe auf Journalist*innen nehmen zu, online wie auf der Straße. Umso wichtiger, Pressefreiheit nicht nur als Prinzip zu verstehen, sondern sie im Alltag zu verteidigen. Mit diesem Anspruch lud die Jugendpresse Deutschland Anfang November rund 80 junge Medieninteressierte nach Dresden ein. Bei der „YouMeCon kompakt“ ging es um journalistisches Handwerk, Verantwortung und darum, wie man Menschen schützt, die berichten.
mehr »

Lokaljournalismus verliert Quellen

Viele Städte und Gemeinden betreiben inzwischen ihre eigenen Social Media Kanäle und ihre eigene Informationsstrategie. Auch Akteure wie Polizei und Feuerwehr setzen immer mehr auf direkte Kommunikation – was Vorteile hat. Gleichzeitig, so der Verband der Deutschen Zeitungsverleger (VDL), erschwert diese Entwicklung die Arbeit von Lokalkjournalist*innen. Eine Sendung des Deutschlandfunks hat nachgefragt.
mehr »

Deutsche-Welle: Beschäftigte wehren sich

Mitarbeiter*innen der Deutschen Welle (DW) protestieren an der Marschallbrücke in Berlin gegen die geplanten massiven Kürzungen im Etat des deutschen Auslandssenders. Sie wollen bis Freitag jeweils frühmorgens Bundestagsmitglieder auf ihrem Weg ins Parlament um Unterstützung für eine ausreichende finanzielle und personelle Ausstattung der Deutschen Welle bitten.
mehr »