Gegen Leiharbeit in den Redaktionen

Der dju-Bundesvorstand beschäftigte sich in seiner Letzten Sitzung vor der Bundeskonferenz der Berufsgruppe Ende Februar mit dem zunehmenden Missbrauch von Leiharbeit in Deutschland und der damit wachsenden Zahl prekärer Beschäftigungsverhältnisse auch in der Medienbranche.

Leiharbeit verdränge reguläre Arbeitsverhältnisse, unsichere und schlechter bezahlte Beschäftigung wird selbst zum Regelfall. Von Zeitungen, Zeitschriften, Hörfunk und Fernsehen immer wieder als „moderne Form der Sklaverei“ gebrandmarkte Formen der Beschäftigung hielten so in diese Medien selbst Einzug, heißt es in einer verabschiedeten Resolution. „Der Bundesvorstand der Deutschen Journalistinnen- und Journalistenunion (dju) in ver.di fordert den Gesetzgeber auf, den Grundsatz der gleichen Bezahlung für die gleiche Arbeit im Arbeitnehmerüberlassungsgesetz zu verankern und Leiharbeit nur noch in begründeten Einzelfällen und zeitlich befristet zu erlauben, wie es vor der Novellierung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes (AÜG) der Fall war.
Verleger, Geschäftsführer und Intendanten fordert der dju-Bundesvorstand auf, die Zwei-Klassengesellschaft in Redaktionen, Verlagen und Rundfunkanstalten zu beenden und ihre Beschäftigten gerecht und gleich zu entlohnen. Nur so können unabhängiger Journalismus, Qualität und Vielfalt der Medien sowie der öffentliche Auftrag zur Pressefreiheit dauerhaft erhalten bleiben.“

Hotline für Leiharbeiter

ver.di hat eine Hotline geschaltet, um die Leiharbeitskräfte zu unterstützen, Nachforderungen bezüglich ihrer Vergütungen der vergangenen Jahre geltend zu machen. Grundlage dafür ist ein Urteil des Bundesarbeitsgerichts, wonach der Tarifgemeinschaft Christlicher Gewerkschaften für Zeitarbeit und Personalserviceagenturen die Tariffähigkeit abgesprochen wurde. Experten geben unverbindlich Auskunft unter: 0180 / 222 00 66.
Für Mitglieder übernimmt ver.di Rechtsschutz.

Weitere aktuelle Beiträge

AfD-Einstufung zwingt Rundfunkgremien zum Handeln

Das zunächst unter Verschluss gehaltene Gutachten des Verfassungsschutzes, welches zur Einstufung der Partei Alternative für Deutschland (AfD) als „gesichert rechtsextremistische Partei“ führte, wurde nunmehr durch Medien veröffentlicht. Innenminister Dobrindt ließ zunächst offen, inwiefern juristische Schritte gegen die Veröffentlichung geplant seien. Christoph Schmitz-Dethlefsen, für Medien zuständiges Mitglied im Bundesvorstand von ver.di, begrüßt, dass nun öffentlich über das Zustandekommen der Einstufung diskutiert werden kann.
mehr »

Vernetzte Frauen im Journalismus

Sich als Frau in einer Branche behaupten müssen, in der Durchsetzungskraft und Selbstbewusstsein entscheidende Faktoren sind: Für Generationen von Journalistinnen eine zusätzliche Belastung im ohnehin schon von Konkurrenz und Wettbewerb geprägten Beruf. Angesichts dieser Herausforderung sind Netzwerke und solidarische Bündnisse von großer Bedeutung. Der Journalistinnenbund (JB) hatte hierbei seit seiner Gründung im Jahr 1987 eine Vorreiterrolle inne. Sein Anliegen: Geschlechtergleichstellung in den Medien erreichen.
mehr »

In den eigenen Räumen etwas bewegen

Stine Eckert forscht zu Geschlechterkonstruktionen in den Medien am Institut für Kommunikationswissenschaft an der Wayne State University in Detroit. Ihr Buch „We can do better“ versammelt  „feministische Manifeste für Medien und Kommunikation“. Mit Ulrike Wagener sprach sie für M über die Verbindung zwischen Universitäten und Aktivismus und die Frage, wo Medien und Medienschaffende etwas verändern können.
mehr »

Aktive Medien gegen Rechts

„Wie weiter?“ – unter dieser Fragestellung wollten am 7. Mai in der rheinland-pfälzischen Landesvertretung in Berlin Medienpolitiker*innen und Journalist*innen über „Visionen für eine demokratische Medienlandschaft“ diskutieren. Den Rahmen bildete das Roman Brodmann Kolloquium zum Oberthema „Rechtsruck in Europa! Ohnmacht der Medien?“ Anstelle von überzeugenden Visionen spiegelte die Debatte eher die Ratlosigkeit der Demokraten angesichts eines erstarkenden Rechtsextremismus.
mehr »