Neue Auszubildende für Schleswig-Holsteins Audio- und Videobetriebe

Neue Medienausbildung dank erfolgreicher Kieler Ausbildungsinitiative

Ab August 2000 werden in Schleswig-Holstein erstmals 18 Jugendliche in dem neuen Ausbildungsberuf „Mediengestalter Bild/Ton“ ausgebildet. Dies ist der Erfolg der von der IG Medien initiierten Ausbildungsinitiative „Mediengestalter Bild/Ton in Schleswig-Holstein“, der es mit finanzieller Unterstützung des Arbeitsamtes Kiel in nur wenigen Monaten gelang, die entsprechenden Ausbildungsplätze in dem neuen Medienberuf zur Verfügung zu stellen und ein innovatives Ausbildungskonzept vorzulegen. Diese Konzept fand die unbürokratische Unterstützung durch das Kultusministerium Schleswig-Holsteins, so dass auch in Schleswig-Holstein ein Berufsschulstandort für den neuen Medienberuf entsteht.

Der neue medientechnische Beruf qualifiziert für den Einsatz in allen Produktionsbereichen: von der Bild- und Tonaufnahme, der Ton- und Bildnachbearbeitung bis hin zur Sendeabwicklung. Drohender Fachkräftemangel in den meist kleinen und mittelständischen Produktionsunternehmen der AV-Branche in Schleswig-Holstein und die große Nachfrage, die dieser neue Medienberuf auch unter den jungen Menschen in Schleswig-Holstein findet, gaben den Anstoß zur Ausbildungsinitiative. Unter der Federführung der Nordischen Akademie für Elektronische Medien GmbH, des Offenen Kanals Kiel – eine Einrichtung der Unabhängigen Landesanstalt für das Rundfunkwesen (ULR ) – und der Akademie Medien Schleswig-Holstein gelang es, die Voraussetzungen zur Ausbildung in dem neuen Medienberuf in Rekordzeit zu schaffen. Die Kieler IG Medien und die IHK Kiel unterstützten die Ausbildungsinitiative tatkräftig. Mit finanzieller Unterstützung des Arbeitsamtes Kiel wurde ein Projektbüro eingerichtet, das bis heute achtzehn Ausbildungsplätze akquirierte und ein innovatives Ausbildungskonzept entwickelte.

Die meist kleinen und mittelständischen Produktionsunternehmen sehen in dem schleswig-holsteinischen Ausbildungsmodell die Chance, Fachkräfte an ihre Unternehmen zu binden und sich vor einem drohenden Fachkräfteabzug hin zu den Zentren der Medienwirtschaft zu schützen.

Das von der Initiative entwickelte Ausbildungskonzept sieht vor, dass der Berufsschulunterricht bis zum vollständigen Aufbau ei-nes attraktiven medientechnischen Berufsschulstandortes durch Praxismodule in überbetrieblichen Ausbildungseinrichtungen ergänzt wird. Vorgesehen ist, den neuen Medienberuf an die Landesberufsschule für Medien und Drucktechnik in Neumünster anzubinden. Hier wird heute bereits zum „Mediengestalter Digital und Print“ ausgebildet. Mit der zusätzlichen Ausbildung zum „Mediengestalter Bild/Ton“ könnte ein Berufsschulstandort entwickelt werden, der die wachsende Konvergenz der Medien auch in der beruflichen Ausbildung berücksichtigt.


  • Projektbüro:
    „Ausbildungsinitiative Bild/Ton in Schleswig-Holstein“,
    c/o Nordische Akademie für Elektronische Medien GmbH,
    Im Saal 2, 24145 Kiel, Tel. 0431-717777
nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Österreichs Rechte greift den ORF an

Eines muss man Herbert Kickl lassen – einen Hang zu griffigen Formulierungen hat er: „Die Systemparteien und die Systemmedien gehören zusammen, das ist wie bei siamesischen Zwillingen,“ sagte der FPÖ-Spitzenkandidat auf einer Wahlkampfveranstaltung im September. „Die einen, die Politiker, lügen wie gedruckt, und die anderen drucken die Lügen. Das ist die Arbeitsteilung in diesem System“. Seinen Zuhörenden legte Kickl mit seinen Worten vor allem eins nahe: Die rechte FPÖ könne dieses dubiose System zu Fall bringen oder zumindest von schädlichen Einflüssen befreien.
mehr »

Die Entstehung des ÖRR in Deutschland

Im Jahr 1945 strahlten die deutschen Radiosender Programme der Militärregierungen aus. Zum Beispiel Norddeutschland. Dort hatte der nationalsozialistische Reichssender Hamburg am 3. Mai seine Tätigkeit eingestellt. Nur wenige Stunden später besetzten britische Soldaten das Funkhaus und schon am 4. Mai erklang eine neue Ansage: „This is Radio Hamburg, a station of the Allied Military Government.”
mehr »

KI sitzt am Redaktionstisch

Erst vor wenigen Jahren hat ein Großteil der Menschen überhaupt erfahren, was Künstliche Intelligenz (KI) in der Praxis bedeutet. Genauer gesagt: Viele Menschen haben mit ChatGPT einen ersten Eindruck davon bekommen, wie Maschinen Texte formulieren, Prüfungsaufgaben in Sekundenbruchteilen lösen oder umfangreiche Artikel in wenigen Sekunden auf wesentliche Inhalte zusammenfassen. Auch im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zieht die generative KI seitdem ein.
mehr »

Klimajournalismus im Aufwind

Noch immer wird zu wenig über den Klimawandel und seine Folgen informiert. Daran tragen auch Medien eine Mitschuld. Das Netzwerk Klimajournalismus will  Klima-Wissen in die Redaktionen bringen und ermöglicht Austausch unter Journalist*innen und Medienschaffenden. Wir sprachen im M-Podcast mit Jürgen Döschner.
mehr »