Neue Quartalsberichte zur deutschen Medienwirtschaft

Die Quartalsberichte zur deutschen Medienwirtschaft im dritten Quartal 2016 liegen vor: Im Juli jährte sich etwa der Start der sogenannten Digitalkioske Bendle und Readly. Zeitungen und Zeitschriften mussten im Sommer weiterhin mit sinkenden Auflagen leben. Kinobetreiber und Videoanbieter hatten ein schlechtestes erstes Halbjahr verkraften.

Die für ver.di erarbeiteten Berichte stützen sich auf die Auswertung von Internetseiten, Zeitungen, Fachzeitschriften, Informationsdiensten, Verbands- und Unternehmenspublikationen. Autor Gert Hautsch betrachtet die Entwicklung der einzelnen Medienbrachen, liefert Konzernübersichten und Aussagen zu Übernahmen und Beteiligungen.

Der Umsatztrend im Buchhandel für 2016 schwankt, ist aber stabil. Im Vorjahr hat es einen leichten Rückgang gegeben, dafür stieg die Zahl der Neuerscheinungen. Zum Zeitschriftenmarkt wird auf eine neue Studie verwiesen. Die Werbeumsätze im Internet wachsen – am stärksten im mobilen Netz. Die Anbieter von Videospielen melden leicht steigende Umsätze.

Die Konzernübersichten belegen etwa, dass bei Bertelsmann ist im ersten Halbjahr der Umsatz gesunken, der aber Profit gestiegen ist. Beim Springer-Konzern war es ähnlich. Die ProSiebenSat.1-Gruppe will ihre Wachstumsziele für 2016 nach oben korrigieren. ARD und ZDF hatten leicht gesunkene Beitragseinnahmen. Der Bauer-Konzern hat seinen Umsatz durch Übernahmen von Radiosendern gesteigert. Sky konnte erstmals in seiner 25-jährigen Geschichte einen operativen Gewinn melden.

Außerdem wurden zwischen Juli und September 2016 Meldungen zu 50 Übernahmen von oder Beteiligungen an Medienunternehmen sowie zur Gründung von Gemeinschaftsfirmen bekannt. Neben kleineren Deals gab es etliche größere. Dazu zählen die Mehrheitsübernahme der Parship Elite Group durch ProSiebenSat.1, die Übernahme der Thalia-Buchhandelskette durch den Herder-Verlag und der Eigentümerwechsel beim VDI-Verlag.

Die Berichte ausführlich hier.

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Trumps digitaler Medienpranger

Donald Trump verfolgt mit seinen Attacken auf Medien und Journalist*innen drei Hauptziele: Ablenkung von eigenen Verfehlungen, Bindung seiner rechten Unterstützer*innen und Selbstbereicherung. Große Medienkonzerne unterstützen ihn, um eigene Profitinteressen zu fördern. Das Resultat ist eine Bedrohung von Pressefreiheit und Demokratie.
mehr »

Ein Plädoyer fürs Zuhören

Zuhören, Gehörtwerden, den Dialog auf Augenhöhe führen – das sind Schlagworte unserer Zeit, Leerformeln der politischen Rhetorik. Mit dem Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen sprachen wir über journalistisches Zuhören, BigTech und den Sofortismus der Sozialen Medien.
mehr »

Presse-Versorgung hält hohes Zinsniveau

Die Vertreter*innenversammlung der Versicherten der Presse-Versorgung hat beschlossen, die Gesamtverzinsung für das Jahr 2026 im dritten Jahr in Folge beizubehalten. Damit behauptet die Presse-Versorgung erneut ihre Spitzenposition im deutschen Lebensversicherungsmarkt.
mehr »

Digitale Mobilität als Machtfaktor

Smartphone, Social Media und Plattformen – wie werden Menschen durch mobile, vernetzte Medientechnologien sichtbar, und wer oder was bleibt unsichtbar? Welche Rolle spielen dabei Geschlechter- und Machtverhältnisse? Über diese Fragen diskutierten Medienforscher*innen  auf der Tagung „Bilder in Bewegung, mit Bildern bewegen: Gender, Macht und Mobilität“ in Tübingen.
mehr »