Blick ins Jahr 2025

Schülerwettbewerb: „Wie willst du dich morgen informieren?”

Die Preisverleihung der Nationalen Initiative Printmedien mit ihrer Schutzherrin, der Kulturstaatsministerin im Kanzleramt Monika Grütters, fand dieses Jahr „außer Haus” statt, nämlich im Martin-Gropius-Bau gegenüber dem Berliner Abgeordnetenhaus.

Wie groß die Liebe zur guten Zeitung sein kann, schilderte Grütters in ihrer Rede mit einem Zitat aus der Thomas-Bernhard-Erzählung „Wittgensteins Neffe”, in der zwei Freunde hunderte Kilometer durchs Land fahren, um eine „Neue Zürcher Zeitung” aufzutreiben. Den Spruch „Kein Geistesmensch kann es aushalten, wo es keine NZZ gibt” münzte sie kurzerhand um in „Kein Geistesmensch kann es aushalten, wo es kein W-LAN gibt, um sich eine gute Zeitung oder Zeitschrift herunterzuladen”. Denn wichtig sei nicht der Kanal, sondern der Inhalt in journalistischer Qualität.

Vier Preise gab es in diesem Jahr für den Blick in unsere mögliche Medienzukunft:
Erster Platz: Schülerinnen und Schüler der Höheren Berufsfachschule Soziales „Julius-Wegeler-Schule” (Klassenstufe 14a) aus Koblenz mit der Einsendung „TRIXY”: Eine Brille, die Nachrichten in das Sichtfeld des Trägers projizieren kann. Dazu produzierte die Klasse Videos mit zahlreichen weiteren Ideen.
Zweiter Platz (Nr.1): Schülerinnen und Schüler der Klasse 9b des Engelsburg-Gymnasiums aus Kassel mit dem Wettbewerbsbeitrag „Kopfkino Zukunftsgedanken 2015”. Das Video zeigt als Rahmenhandlung eine Familie im Jahr 2015, die über Informationsmöglichkeiten im Jahr 2025 nachdenkt. Zweiter Platz (Nr. 2): Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 7/8 des „Gymnasium Tegernsee” in Bayern mit einem selbst produzierten Buch und Video.
Dritter Platz: Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 10 der „Staatlichen Berufsschule Lichtenfels” mit ihrer crossmedialen Einsendung. Dabei werden 400 Mitschüler befragt, anhand der Auswertung wurde ein kreatives Gesellschaftsspiel entwickelt.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Nicaraguas bedrohte Medien

Die Diktatur des nicaraguanischen Präsidentenpaars Daniel Ortega und Rocio Murillo hat in den letzten Jahren immer mehr Journalist*innen ins Exil getrieben. Unter erschwerten Bedingungen berichten Menschen wie Lucía Pineda vom Nachrichtenkanal "100% Noticias" oder Wendy Quintero nun aus dem Ausland. Für diese Arbeit nehmen sie stellvertretend für viele andere am 26. November 2024 den Menschenrechtspreis der Friedrich-Ebert-Stiftung entgegen.
mehr »

Fakten for Future

Menschen jeden Alters machen sich Sorgen um die Zukunft unseres Planeten. Carla Reemtsma ist Klimaschutzaktivistin und Mitorganisatorin des Schulstreiks Fridays for Future („Klimastreik“) in Deutschland. Als Sprecherin vertritt sie die Bewegung auch in der medialen Öffentlichkeit. Wir sprachen mit ihr über Kommunikationsstrategien, Aktivismus und guten Journalismus.
mehr »

Öffentlichkeit ohne Journalismus

Schwindende Titel, schrumpfende Redaktionen, immer geringere Abonnentenzahlen – dass gerade der Lokaljournalismus vielerorts unter Druck steht, ist nicht neu. Doch was bedeutet das für die lokale Öffentlichkeit, die inzwischen von vielen selbstbewussten Medien-Akteuren mitgestaltet wird? Eine aktuelle Studie der Otto-Brenner-Stiftung beschäftigt sich mit genau dieser Frage.
mehr »

Die Medienwende nach dem Mauerfall

35 Jahre nach dem Mauerfall bietet die Medienlandschaft im Osten Deutschlands ein zwiespältiges Bild. Nach wie vor verlieren die von westdeutschen Großverlagen kontrollierten ehemaligen DDR-Traditionstitel überdurchschnittlich an Auflage und Anzeigenvolumen. Der aufgelöste staatliche DDR-Rundfunk ist nach anfänglichem Hickhack erfolgreich in ARD und ZDF integriert. Gescheitert ist indes früh der Traum der Ex-Bürgerrechtler von einem „Dritten“ Medienweg.
mehr »