Mit einer Aktion auf dem Rostocker Weihnachtsmarkt am 4. Adventssonnabend machten Beschäftigte der Ostsee-Zeitung auf den Sparkurs des Madsack-Konzerns aufmerksam. Ein Viertel der Stellen in der Redaktion soll dem Rotstift zum Opfer fallen. In der Belegschaft wächst der Unmut über das aus Hannover übergestülpte Sparkonzept.
Mit dem Verteilen von Flugblättern wurden die Leser_innen in der Rostocker Innenstadt über den geplanten Stellenabbau informiert. Unter der Überschrift „Harter Sparkurs gefährdet Arbeitsplätze und Qualität“ heißt es in der in einigen Hundert Exemplaren verteilten Information, dass jede vierte redaktionelle Stelle der der größten Tageszeitung Mecklenburg-Vorpommerns (Verkaufsauflage 143.000 Exemplare) auf der Streichliste steht. (M 6/2015)
Die Mitarbeiter machen auf die Folgen aufmerksam: „Weniger Zeit für die Recherche, Redigieren und den Kontakt mit dem Leser. Noch mehr Belastung für die verbleibenden Mitarbeiter, denn die müssen zusätzliche Aufgaben stemmen, um den digitalen Wandels zu bewältigen. Bislang hat die Ostsee-Zeitung diesen gut gemeistert. Das belegen die im Vergleich zu anderen Titeln geringen Auflagenverluste und die Bilanzen, die kontinuierlich Millionengewinne ausweisen.“
ver.di und der Deutsche Journalisten-Verband fordern im Namen der Mitarbeiter Regelungen zur Mindestbesetzung, um qualifizierte Arbeitsplätze in Mecklenburg-Vorpommern zu sichern, den Verzicht auf Entlassungen und Schutz bei Ausgliederungen.