Protest auf dem Weihnachtsmarkt

Mit einer Aktion auf dem Rostocker Weihnachtsmarkt am 4. Adventssonnabend machten Beschäftigte der Ostsee-Zeitung auf den Sparkurs des Madsack-Konzerns aufmerksam. Ein Viertel der Stellen in der Redaktion soll dem Rotstift zum Opfer fallen. In der Belegschaft wächst der Unmut über das aus Hannover übergestülpte Sparkonzept.
Mit dem Verteilen von Flugblättern wurden die Leser_innen in der Rostocker Innenstadt über den geplanten Stellenabbau informiert. Unter der Überschrift „Harter Sparkurs gefährdet Arbeitsplätze und Qualität“ heißt es in der in einigen Hundert Exemplaren verteilten Information, dass jede vierte redaktionelle Stelle der der größten Tageszeitung Mecklenburg-Vorpommerns (Verkaufsauflage 143.000 Exemplare) auf der Streichliste steht. (M 6/2015)

Die Mitarbeiter machen auf die Folgen aufmerksam: „Weniger Zeit für die Recherche, Redigieren und den Kontakt mit dem Leser. Noch mehr Belastung für die verbleibenden Mitarbeiter, denn die müssen zusätzliche Aufgaben stemmen, um den digitalen Wandels zu bewältigen. Bislang hat die Ostsee-Zeitung diesen gut gemeistert. Das belegen die im Vergleich zu anderen Titeln geringen Auflagenverluste und die Bilanzen, die kontinuierlich Millionengewinne ausweisen.“
ver.di und der Deutsche Journalisten-Verband fordern im Namen der Mitarbeiter Regelungen zur Mindestbesetzung, um qualifizierte Arbeitsplätze in Mecklenburg-Vorpommern zu sichern, den Verzicht auf Entlassungen und Schutz bei Ausgliederungen.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Nicaraguas bedrohte Medien

Die Diktatur des nicaraguanischen Präsidentenpaars Daniel Ortega und Rocio Murillo hat in den letzten Jahren immer mehr Journalist*innen ins Exil getrieben. Unter erschwerten Bedingungen berichten Menschen wie Lucía Pineda vom Nachrichtenkanal "100% Noticias" oder Wendy Quintero nun aus dem Ausland. Für diese Arbeit nehmen sie stellvertretend für viele andere am 26. November 2024 den Menschenrechtspreis der Friedrich-Ebert-Stiftung entgegen.
mehr »

Österreich: Gefahr für die Pressefreiheit

In Österreich ist die extrem rechte FPÖ bei den Nationalratswahlen stärkste Kraft geworden. Noch ist keine zukünftige Koalition etabliert. Luis Paulitsch erklärt im Interview, welche Entwicklungen in der österreichischen Medienlandschaft zu erwarten sind, sollten die FPÖ und ihr Spitzenkandidat Herbert Kickl an der Regierung beteiligt werden. Paulitsch ist Jurist, Zeithistoriker und Medienethiker. Von 2019 bis 2024 war er Referent des Österreichischen Presserats, dem Selbstkontrollorgan der österreichischen Printmedien;  seit 2024 bei der Datum Stiftung für Journalismus und Demokratie.
mehr »

KI beinflusst Vielfalt in den Medien

Künstliche Intelligenz kann journalistische Texte in verschiedene Sprachen übersetzen und damit viel mehr Nutzer*innen ansprechen. Gleichzeitig kann sie aber auch Stereotype, die in diesen Texten enthalten sind, verfestigen. Gefahren und Chancen von KI-Anwendungen im Journalismus standen im Fokus der diesjährigen NxMedienkonferenz der Neuen deutschen Medienmacher*innen (NdM), die sich für mehr Vielfalt in den Medien einsetzen.
mehr »

ARD & ZDF legen Verfassungsbeschwerde ein

Nachdem die Ministerpräsident*innen auf ihrer Jahreskonferenz Ende Oktober keinen Beschluss zur Anpassung des Rundfunkbeitrags ab 2025 fassten, haben heute ARD und ZDF Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe eingelegt. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di begrüßt die Initiative.
mehr »