„Wenn ihr Journalisten werden wollt, dann lasst euch nicht entmutigen”, ermunterte Jessica Schober, die zurzeit auf der „Wortwalz” nach einem alten Handwerkerbrauch durch Deutschland zieht und sich für jeweils kurze Zeit in Lokalredaktionen verdingt.
Sie habe als Teilnehmerin der Jugendmedientage vor zehn Jahren vor allem Warnungen „von alten Männern” aus der Zeitungsbranche erhalten und den Weg trotzdem eingeschlagen.
„Traut euch”, war ihre Botschaft zum Auftakt der Jugendmedientage am 6. November in Frankfurt am Main, die unter dem Motto „ZwischenWelten” standen. „Zwischen Studium, anderen Jobs und Projekten”, so beschrieben die beiden Organisatorinnen Theres du Vinage und Laura Degen die Titelwahl zur Situation der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
In der Auftaktdiskussion ging es um die saubere Trennung von journalistischer Arbeit und politisch und aufklärerisch gedachten Blogs, die, wie Bascha Mika von der Frankfurter Rundschau betonte, Journalisten wiederum als wichtige Quelle dienen können.
Die Podiumsdiskussion der Praktika-Offensive, in der dju in ver.di, DJV und Jugendpresse Deutschland zusammenarbeiten, drehte sich dann um die saubere Trennung von Ausbildung und Arbeit: „Voller Einsatz, leere Kasse – Die Generation Ausbeutung” behandelte das Thema Praktikum nach dem neuen Mindestlohngesetz, das diesen bei einem Praktikum von mehr als drei Monaten vorschreibt. ver.di-Sekretärin Anja Willmann erklärte: „Prinzipiell ist nichts gegen Praktika einzuwenden, wenn Bedingungen und Zeitpunkt stimmen. Eine Dauerpraktikumsschleife nach abgeschlossenem Studium führt aber oft zu Ausbeutung und arbeitender Armut in ständiger Hoffnung auf einen festen Job. Das ist keine Perspektive.”