Bericht zum Datenschutz in Redaktionen

Presserat dokumentiert Freiwillige Selbstkontrolle

Der Deutsche Presserat stellte seinen ersten Tätigkeitsbericht zum Thema „Datenschutz in Redaktionen“ der Öffentlichkeit vor. Moderner Datenschutz setze auf Eigenverantwortung und Selbstregulierung, sagte Bundesinnenminister Otto Schily: anlässlich der Übergabe des 165 Seiten umfassenden Berichts in Berlin. „Die Presse hat mit ihrer Freiwilligen Selbstkontrolle im Bereich des Datenschutzes das Modell einer solchen Selbstregulierung erfolgreich umgesetzt.“

Zusätzlich zu seinen bisherigen Aufgaben hatte der Deutsche Presserat im Sommer 2001 den Aufbau einer Freiwilligen Selbstkontrolle für den Datenschutz in Redaktionen übernommen. Hintergrund war eine EU-Richtlinie, die Eingang in das Bundesdatenschutzgesetz im Mai 2001 fand. Die im Gesetz vorgesehene Regelung zum Umgang mit personenbezogenen Daten für journalistisch-redaktionelle Zwecke bedurfte einer praktischen Anwendung, die sowohl das Datenschutzrecht des Einzelnen als auch das Grundrecht der Pressefreiheit ausreichend beachtete.

Der nun vorliegende Bericht dokumentiert die Ergebnisse von zwei Jahren „Freiwilliger Selbstkontrolle Redaktionsdatenschutz“ durch den Deutschen Presserat. So erweiterte er z. B. den bestehenden Pressekodex im Hinblick auf den Datenschutz in Redaktionen und gab einen Leitfaden mit Empfehlungen für die Verlage heraus. Anfang 2002 wurde ein zusätzlicher Beschwerdeausschuss für diesen Bereich eingerichtet. Die dort behandelten Beschwerden und die Spruchpraxis dieses Ausschusses werden ausführlich dokumentiert. Eine Liste aller Verlage, die sich der Freiwilligen Selbstkontrolle bislang angeschlossen haben, zeigt zudem die außerordentlich große und positive Resonanz der Printmedien. Der Bericht enthält außerdem die Auswertung einer vom Presserat zur Situation des Datenschutzes in Redaktionen durchgeführten Umfrage bei den deutschen Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen.


Das Buch ist im Buchhandel erhältlich:
Deutscher Presserat (Hg.),
Bericht zum Redaktionsdatenschutz 2004,
UVK Verlagsgesellschaft,
166 Seiten, broschiert,
ISBN 3-89669-435-9 ,(D)
Euro 15.00 / SFr 26,90

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Ein Plädoyer fürs Zuhören

Zuhören, Gehörtwerden, den Dialog auf Augenhöhe führen – das sind Schlagworte unserer Zeit, Leerformeln der politischen Rhetorik. Mit dem Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen sprachen wir über journalistisches Zuhören, BigTech und den Sofortismus der Sozialen Medien.
mehr »

Fakten, Fame und Follower

Im Netz dominiert mittlerweile der Content, den kommerzielle BigTech-Plattformen pushen. Er ist nicht mehr gebunden an eine „öffentliche Aufgabe“ von Journalismus, nämlich durch Information und Fakten zur Selbstverständigung der Gesellschaft beizutragen.
mehr »

Presse-Versorgung hält hohes Zinsniveau

Die Vertreter*innenversammlung der Versicherten der Presse-Versorgung hat beschlossen, die Gesamtverzinsung für das Jahr 2026 im dritten Jahr in Folge beizubehalten. Damit behauptet die Presse-Versorgung erneut ihre Spitzenposition im deutschen Lebensversicherungsmarkt.
mehr »

Digitale Mobilität als Machtfaktor

Smartphone, Social Media und Plattformen – wie werden Menschen durch mobile, vernetzte Medientechnologien sichtbar, und wer oder was bleibt unsichtbar? Welche Rolle spielen dabei Geschlechter- und Machtverhältnisse? Über diese Fragen diskutierten Medienforscher*innen  auf der Tagung „Bilder in Bewegung, mit Bildern bewegen: Gender, Macht und Mobilität“ in Tübingen.
mehr »