„High-End manpower“ für den globalen Markt
Wird die deutsche Medienbranche etwa Vorreiter im Arbeitsmarkt, indem sie in qualifizierte manpower investiert und steigende Personalzuwachsraten verzeichnen kann?
Aber zurück aus der Zukunft zum Kölner „Talk im Filmhaus“. Die IG Medien NRW stellt sich seit geraumer Zeit dem Thema „Qualifizierte Weiterbildung in den Medien“ und lud gemeinsam mit dem Kölner Filmhaus zu einer Veranstaltung mit hochkarätigem Podium.
Werbeanzeigen überfluten den Markt: Kameramann in fünf Tagen! In drei Tagen Filmproduzent! Action-Cutter für sofort gesucht! Nicht nur in Nordrhein-Westfalen sind qualifizierte Fachkräfte in der Medienbranche Mangelware. Aber gibt es für dafür auch eine verbindliche qualitätvolle Weiterbildung?
Der Wildwuchs an Maßnahmen, zum Teil hochsubventioniert durch das Arbeitsamt, hat nicht gerade dazu geführt, Fachkräfte anerkannt aus-, fort- und weiterzubilden. Qualität bestimmt aber zur Zeit den Markt. Da ist es illusorisch, dass sich Rainer Weiland von der Staatskanzlei des Landes NRW mit den Schlagworten brüstete, dass „jeder Kohlejob ein Medienjob“ geworden ist. Aber gerade in Köln startet Filmstiftungschef Dieter Kosslick den ehrgeizigen Versuch einer Internationalen Filmschule, die „High-end manpower“ für den globalen Markt generiert, so dass sie nicht mehr aus dem Ausland eingekauft werden müssen. Jutta Klebon, zuständig für Aus- und Weiterbildung bei der IG Medien NRW, sieht einen großen Regulierungsbedarf der vielfältigen Maßnahmen, Seminare oder Workshops und eine klare Trennung von Aus-, Fort- und Weiterbildungsangeboten. Die vom Land unter Beteiligung der IG Medien und mehrerer anderer Verbände geschaffene Institution „AIM – Ausbildung in Medienberufen“ unternimmt auch bereits erste Schritte, den Markt der Medienbranche zu erfassen (siehe www.aim-mia.de).
Fazit: Mehr und mehr ist die Zusammenarbeit von Berufsverbänden und Gewerkschaft gefragt, um verbindlich und anerkannt Berufsbilder in dieser schnelllebigen Branche zu schaffen.