Leichtes Betexten von Videomaterial mit dem Programm TCviewer aus Mainz
Fernsehredakteure und -autoren nutzen zunehmend ein kleines, praktisches Programm namens TCviewer, das von einer dreiköpfigen Firma in Mainz namens buereau23 entwickelt wurde. Das Programm ist übersichtlich und für Redakteure und Autoren überaus nützlich, da es das Betexten von Videomaterial vereinfacht.
„Wir haben das Programm für Anwender entwickelt, die sehr textzentriert arbeiten und am liebsten alles über die Tastatur erledigen wollen“, so TCviewer-Entwickler Guido Stemme. Während der Autor sein Storyboard im Textverarbeitungsprogramm seiner Wahl textet, kann er mit dem TCviewer das über CD oder USB-Stick eingespielte digitale Masterband durchsehen und nicht nur den passenden Timecode, sondern auch gleich die entsprechenden Videostills in die Textdatei einfügen. Dabei muss er nicht mühsam zwischen den Programmen hin und her wechseln – er kann während des Schreibens die gewünschten Informationen aus dem Videoprogramm mit einfachen Tastaturbefehlen einfügen.
Bewährt hat sich etwa für das Storyboarding eine dreispaltige Tabelle im Textverarbeitungsprogramm. In die erste Spalte werden die Timecode-Information der jeweiligen Textpassage eingefügt. In die mittlere Spalte lassen sich die Videostills automatisch in einer festen Größe einbauen. In der dritten Spalte ist der Text zum Film. „Auf diese Weise können sich Sprecher an den Bildern entlang sehr schnell im Text orientieren“, meint Stemme. Allerdings gibt es noch kein Rechenprogramm, das ausrechnet, wieviel Filmminuten schon betextet wurden, räumt Stemme ein.
TCviewer unterstützt den kompletten Workflow bei der Bearbeitung von Videomaterial. Der Autor kann Archiv- und Drehmaterial sichten. Für die Vorbereitung der Dreharbeiten kann er dem Redakteur und dem Kamerateam eine Liste von Einstellungen zusammenstellen. Auch kann er Loglisten erstellen, um das Sichten des Materials zu beschleunigen – denn die Spulzeiten entfallen. Die Bilder können über Timecode, aber auch Frame-genau angesteuert werden und ebenfalls Frame-weise vor- und zurückgespielt werden. Ausschnitte können im Loop-Modus abgespielt werden.
In der Praxis findet das smarte Miniprogramm bereits seine Anhänger. Judith Adlhoch, TV-Autorin und Moderatorin von „voxtours“ sagt: „TCviewer ist für mich die ideale Begleitung. So habe ich meinen eigenen mobilen Sichtplatz immer dabei und kann komfortabel an meinen Beiträgen arbeiten, wann, wo und wie ich möchte.“ Raimund Waltenberg von der Redaktion Umwelt des ZDF lobt die Möglichkeit, Videostills in den Text integrieren zu können: „Damit wird die Kommunikation mit den Kollegen, zum Beispiel im Schneideraum, deutlich unterstützt.“ Empfohlen wird der Einsatz von TCviewer auf einem 100 Prozent kompatiblen Windows-PC ab Intel Pentium 4 (1,4 GHz). Auf Rechnern mit einer geringeren Rechenleistung kann das Programm in seinen wesentlichen Funktionen wie der nahtlosen Übernahme von Videostills nicht genutzt werden. Optimiert wurde es für Windows XP, Windows NT, Windows 2000 und eingeschränkt für Windows 98 II. Mac-User sollen das Programm im Kompatibilitätsmodus nutzen können. Eine Einzellizenz kostet 1450 Euro incl. Mwst. Rabatte sind möglich.
Weitere Informationen unter: http://ww.tcviewer.de