NRW kürt Fotografie der Flutkatastrophe

„NRW-Pressefoto des Jahres“ 2021 Foto: Benjamin Westhoff

„Er-schöpft“ – so nannte Benjamin Westhoff sein Foto aus Bad Münstereifel, das im „Bonner General-Anzeiger“ zu einem Bericht über die Flutkatastrophe erschien. Es wurde zum „NRW-Pressefoto des Jahres“ 2021 gekürt. Begleitend zur Preisverleihung wurde eine Ausstellung mit 35 der 349 eingereichten Bildern eröffnet. Sie ist bis zum 12. Januar 2022 im Landtag von Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf und online zu sehen.

„Die Fotos, die in den Flutgebieten entstanden sind, erzählen Geschichten von Zerstörung, Verwüstung und Verzweiflung, aber zugleich auch von Mut, Hilfe und Hoffnung. Das Siegerfoto fasst viele dieser Emotionen in einer beeindruckenden Konzentration auf einen einzigen Protagonisten zusammen. Es zeigt Walther Jüliger wie er den Schlamm aus einem Keller in der Innenstadt von Bad Münstereifel schöpft“, begründete die Jury ihre Wahl.

Den zweiten Platz belegt ein Bild des Nobelpreisträgers für Chemie, Benjamin List, von Sascha Schürmann. Er fotografierte für die Bildagentur Getty Images den Wissenschaftler, wie er von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Max-Plancks-Instituts in Mülheim an der Ruhr beglückwünscht wurde. Der dritte Platz ging an Bernd Thissen, der den neuen NRW-Ministerpräsidenten Hendrik Wüst bei der Wahl zum Landesvorsitzenden der CDU für die Deutsche Presse-Agentur (dpa) fotografierte.

Mit dem Nachwuchspreis wurde Leon Kügeler mit einem Foto für die Agentur Reuters ausgezeichnet, es zeigt einen Zahnarztbesuch in Corona-Zeiten. Die Schutzausrüstung erinnere eher an einen Katastrophenfilm als an eine Arztpraxis, erklärte die Jury. So habe der Fotograf ein aktuelles gesellschaftliches Thema treffend umgesetzt. Erstmals stimmte das Publikum über die Kategorie ab.

Zum vierten Mal hatte der NRW-Landtag den Wettbewerb NRW Pressefoto des Jahres ausgeschrieben. 79 Fotografinnen und Fotografen reichten insgesamt 349 Bilder ein. Davon bewarben sich fünf Journalistinnen und Journalisten mit 21 Fotos um den Nachwuchspreis (bis 30 Jahre). Mit Unterstützung der Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank West wurden in diesem Jahr insgesamt Preisgelder in Höhe von 19.000 Euro vergeben. Alle Fotos sind zwischen November 2020 und Oktober 2021 entstanden.

 

 

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Nicaraguas bedrohte Medien

Die Diktatur des nicaraguanischen Präsidentenpaars Daniel Ortega und Rocio Murillo hat in den letzten Jahren immer mehr Journalist*innen ins Exil getrieben. Unter erschwerten Bedingungen berichten Menschen wie Lucía Pineda vom Nachrichtenkanal "100% Noticias" oder Wendy Quintero nun aus dem Ausland. Für diese Arbeit nehmen sie stellvertretend für viele andere am 26. November 2024 den Menschenrechtspreis der Friedrich-Ebert-Stiftung entgegen.
mehr »

Österreich: Gefahr für die Pressefreiheit

In Österreich ist die extrem rechte FPÖ bei den Nationalratswahlen stärkste Kraft geworden. Noch ist keine zukünftige Koalition etabliert. Luis Paulitsch erklärt im Interview, welche Entwicklungen in der österreichischen Medienlandschaft zu erwarten sind, sollten die FPÖ und ihr Spitzenkandidat Herbert Kickl an der Regierung beteiligt werden. Paulitsch ist Jurist, Zeithistoriker und Medienethiker. Von 2019 bis 2024 war er Referent des Österreichischen Presserats, dem Selbstkontrollorgan der österreichischen Printmedien;  seit 2024 bei der Datum Stiftung für Journalismus und Demokratie.
mehr »

KI beinflusst Vielfalt in den Medien

Künstliche Intelligenz kann journalistische Texte in verschiedene Sprachen übersetzen und damit viel mehr Nutzer*innen ansprechen. Gleichzeitig kann sie aber auch Stereotype, die in diesen Texten enthalten sind, verfestigen. Gefahren und Chancen von KI-Anwendungen im Journalismus standen im Fokus der diesjährigen NxMedienkonferenz der Neuen deutschen Medienmacher*innen (NdM), die sich für mehr Vielfalt in den Medien einsetzen.
mehr »

ARD & ZDF legen Verfassungsbeschwerde ein

Nachdem die Ministerpräsident*innen auf ihrer Jahreskonferenz Ende Oktober keinen Beschluss zur Anpassung des Rundfunkbeitrags ab 2025 fassten, haben heute ARD und ZDF Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe eingelegt. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di begrüßt die Initiative.
mehr »