Presseversorgung mit Rekordleistung

„Beauftragte des Versorgungswerks“ für bessere Beratung

Das Versorgungswerk der Presse hat im Jahr 2006 Leistungen in Höhe von 291,8 Millionen Euro an Versicherte ausgezahlt – ein Rekordbetrag in der Geschichte des berufsständischen Unternehmens, das von den Gewerkschaften und den Verlegerverbänden gemeinsam getragen wird. Auf der Einnahmeseite standen Beiträge in Höhe von 294,1 Millionen Euro (2005: 291,0 Mio.).

Erfolgreich verlief 2006 das Neugeschäft. Die Zahl der abgeschlossenen Neuverträge (4.675) stieg gegenüber 2005 um 16,8 Prozent. Besonders bemerkenswert: Erstmals seit langen Jahren stieg dabei auch wieder die Zahl der „obligatorischen Versicherungen“ aufgrund der Tarifverträge über die Altersversorgung. Hier wurden 1.006 Neuverträge mit Redakteurinnen und Redakteuren abgeschlossen, 7,5% mehr als im Vorjahr. Wegen des Renteneintritts zahlreicher Redakteurinnen und Redakteure ist allerdings insgesamt die Zahl der obligatorischen Verträge, die aufgrund der Redakteurstarifverträge an Tageszeitungen, Zeitschriften und bei einigen Nachrichtenagenturen abgeschlossen wurden, nochmals leicht gesunken. 2006 gab es insgesamt 23.416 solcher Verträge, 58 weniger als 2005. Zum Vergleich: 2001 waren noch 25.208 Redakteurinnen und Redakteure versichert. Die Vertreter der dju in den Gremien der Presseversorgung kritisierten bei der Jahrestagung in diesem Zusammenhang die Auslagerung von Redaktionstätigkeiten in Tocher- und Leiharbeitsfirmen, die oft keine Zahlungen an die Presseversorgung leisten.
Im Bestand der Presse-Versorgung befanden sich Ende 2006 mehr als 158.000 Versicherungen von Beschäftigten aus der Medienbranche mit einem Versicherungsvolumen von rund 9,6 Milliarden Euro. Dies entspricht in etwa dem Stand des Vorjahres. Die Kapitalanlagen der Presseversorgung betragen über 4,2 Milliarden Euro.
Mit ihren Leistungen zählt die Presseversorgung weiterhin zur Spitze der deutschen Versicherungsunternehmen. Eine durchschnittliche jährliche Verzinsung von 6,15 Prozent in den letzten 30 Jahren können nur noch wenige andere Unternehmen vorzeigen. Aktuell beträgt die jährliche Gutschrift für die Versicherten (Gewinnbeteiligung), 4,5 Prozent. Auch dieser Wert liegt im oberen Bereich der Branche. Über die Gewinnbeteiligung 2008 werden die Versichertenvertreter aus den Reihen von dju und DJV im Herbst entscheiden.
Deutlich verbessert hat die Presseversorgung die Beratungsleistung. Eine Reihe von Vertretern der Konsortialgesellschaften der Presseversorgung wurden zu „Beauftragten des Versorgungswerks der Presse“ ernannt. Sie haben langjährige Erfahrung beim Vertrieb von Produkten der Presseversorgung und können mit entsprechenden Urkunden diese Vertrauensstellung nachweisen. Zum Schutz vor unberechtigten Nachahmern sind die Namen und Anschriften der Beauftragten auch auf der Webseite zu finden: http://www.presse-versorgung.de/index.php?article_id=24

  

Weitere aktuelle Beiträge

US-Auslandssender kämpft ums Überleben

Von einem „großen Geschenk an Amerikas Feinde“ spricht Stephen Capus, Präsident von Radio Free Europe/Radio Liberty: Die brutalen Kürzungen der Trump-Regierung haben auch den US-Auslandssender mit Sitz in Prag erreicht. RFE/RL wehrt sich mittlerweile vor Gericht. Zugleich machen sich mehrere EU-Länder für eine europäische Finanzierung stark.
mehr »

Ressourcen für Auslandsjournalismus

Der Auslandsjournalismus in Deutschland steckt in der Krise. Die Zahl der Korrespondent*innen nimmt ab, Freie arbeiten unter zunehmend prekären Bedingungen. So geraten ganze Weltregionen aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit. Journalist*innen plädieren darum für eine andere Form der Finanzierung. Die gute Nachricht: Das Interesse des deutschen Publikums ist da. Dass die Menschen wissen wollen, was in anderen Ländern los ist, beweist nicht zuletzt das ARD-ZDF-Jugendangebot Funk.
mehr »

Dienstleister bestreikt den MDR

Der gestrige Streik der MCS TEAM GmbH zeigte deutliche Auswirkungen auf das Fernsehprogrammprogramm des MDR. Live-Schalten fielen aus und nicht alle Beiträge in der Sendung „Sachsen-Anhalt Heute“ konnten ausgestrahlt werden. Hintergrund des Streiks waren die bislang unzureichenden Angebote der Geschäftsführung. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di fordert eine Erhöhung der Gehälter um 6 Prozent, mindestens aber um 200 Euro pro Monat, bei einer Laufzeit von 12 Monaten.
mehr »

Einschüchterung durch Klagen

Bis zum 7. Mai 2026 muss die Anti-SLAPP-Richtlinie der Europäischen Union in nationales Recht umgesetzt werden. Auf der Basis einer Umfrage, an der sich 227 Personen im September 2024 beteiligten, hat die Mannheimer Professorin Stefanie Egidy untersucht, gegen wen sich diese Strategischen Klagen in Deutschland richten, was ihre besonderen Merkmale sind und welche Reformen im deutschen Recht nötig sind, um Betroffene zu schützen und zu unterstützen. 60 Prozent der Teilnehmer*innen, die auf eigene Erfahrung verweisen konnten, arbeiten im Journalismus.
mehr »