Protest gegen neue Google-Bildersuche

Fotografen, bildende Künstler und Webseitenbetreiber protestieren gegen Pläne des Internetkonzerns Google, in seiner Bildersuche künftig große Bilder zu zeigen. Gleich nach der Ankündigung einer „schnelleren Bildersuche“ im Google Webmaster-Blog startete eine Protestaktion im Internet („Verteidige Dein Bild!“), obwohl die Bildersuche im neuen Design in Deutschland bisher noch nicht gestartet wurde.

Bisher öffnete in der Google-Bildersuche der Klick auf eines der Vorschaubilder (Thumbnails) die Website, auf der das Bild gefunden wurde. Künftig will Google die großen Bilder auf der eigenen Seite gleich selbst anzeigen. Praktisch für die Nutzer und gut für den Traffic auf den Google-Seiten, schlecht für die betroffenen Webseitenbetreiber. Zu ihren Seiten braucht niemand mehr durchzuklicken. Ihnen entgehen damit Werbeeinnahmen, die künftig an den US-Konzern fließen.
Ob und wann die neue Bildersuche von Google auch in Deutschland startet, ist bisher unklar. Nach deutschem Recht könnte sie nämlich schlicht illegal sein, eine Urheberrechtsverletzung. Zwar hatte der Bundesgerichtshof im April 2010 eine Anzeige von Thumbnails in Suchmaschinen für zulässig erklärt, doch nur, weil Webseitenbetreiber die Anzeige der kleinen Vorschaubilder einfach durch entsprechende Einträge im Quelltext der Webseite unterbinden können und diese Thumbnails zur normalen Funktionsweise einer Suchmaschine dazugehören. Dass sich diese Begründung einfach auf die große Google-Bilderanzeige ausdehnen lässt, ist zumindest fraglich.
Da Google die neue Funktion für iPhone-Besitzer bereits verfügbar gemacht hat und auf eine geforderte Unterlassungserklärung nicht reagierte, hat die Fotografenvereinigung Freelens beim Landgericht Hamburg Klage eingereicht.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Recherchen für die Demokratie

Die Uhr tickt – politisch und ökologisch. „Der Ton wird rauer, die Angriffe intensiver“, so NDR-Intendant Joachim Knuth im Begrüßungsgespräch mit Daniel Drepper, dem Vorsitzenden der Journalist*innenvereinigung Netzwerk Recherche (NR), die ihre Jahreskonferenz unter das Motto stellte: „Now is the time. Recherchen für die Demokratie“. Etwa 900 Teilnehmende trafen sich beim NDR Fernsehen in Hamburg zu Austausch und Debatte über die Rolle der Medien in Zeiten des politischen Rechtsrucks und der Klimakrise. 
mehr »

Filmschaffende kriegen künftig mehr

In der achten Tarifverhandlungsrunde für die rund 25.000 Filmschaffenden haben sich die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), die Schauspielgewerkschaft BFFS und die Produktionsallianz auf Eckpunkte einer vorläufigen Tarifeinigung verständigt. Doch nicht alle Verhandlungsthemen konnten geklärt werden. Die Frage nach der Regelung von Künstlicher Intelligenz (KI) im Film wurde verschoben.
mehr »

Wie ethisch kann KI berichten?

Ein ethischer Kompass ist angesichts zunehmender Desinformation immer wichtiger – für Journalist*innen, aber auch Mediennutzende. Positivbeispiele einer wertebewussten Berichterstattung wurden jüngst zum 20. Mal mit dem Medienethik Award, kurz META, ausgezeichnet. Eine Jury aus Studierenden der Stuttgarter Hochschule der Medien HdM vergab den Preis diesmal für zwei Beiträge zum Thema „Roboter“: Ein Radiostück zu Maschinen und Empathie und einen Fernsehfilm zu KI im Krieg.
mehr »

VR-Formate im Dokumentarfilm

Mit klassischen Dokumentationen ein junges Publikum zu erreichen, das ist nicht einfach. Mit welchen Ideen es aber dennoch gelingen kann, das stand auf der Sunny Side of the Doc in La Rochelle im Fokus. Beim internationalen Treffen der Dokumentarfilmbranche ging es diesmal auch um neue Erzählformen des Genres wie Virtual Reality (VR).
mehr »