Zum 24. Mal veröffentlicht Reporter ohne Grenzen (ROG) am 3. Mai, dem Internationalen Tag der Pressefreiheit, den Bildband „Fotos für die Pressefreiheit“. Er berichtet in bewegenden Bildern von den Brennpunkten des Nachrichtengeschehens und beleuchtet die Situation in Ländern, in denen unabhängige Medien unter Druck stehen.
Ergänzt werden die Bildessays renommierter Fotograf_innen seit dem Relaunch im Jahr 2010 durch Textbeiträge, in denen die Autor_innen erklären, was sie antreibt und welchen Schwierigkeiten sie bei ihrer Arbeit gegenüberstehen. Mehr als 20 Fotografinnen und Fotografen haben ROG dafür unentgeltlich ihre Werke zur Verfügung gestellt.
Das Buch „Fotos für die Pressefreiheit 2017“ lenkt den Blick auf Regionen, über die ansonsten wenig berichtet wird und eröffnet neue Perspektiven auf Orte, die fast täglich in den Nachrichten vorkommen. So hat etwa der britische Fotograf Guy Martin für seine Serie „Der parallele Staat“ aus der Türkei Fotos von Dreharbeiten für Daily Soaps mit Szenen aus dem türkischen Alltag kombiniert, um auf diese Weise den Widerspruch zwischen Wunsch und Wirklichkeit zu verdeutlichen. In Ägypten zeigen der Fotograf Miguel Angel Sanchez und die Journalistin Nuria Teson aus Spanien fünf Jahre nach dem Beginn der Staatskrise, wie es den Protagonist_innen der damaligen Proteste heute geht und in Polen beobachtet Jacek Taran mit seiner Kamera auch als persönlich Betroffener die Proteste der Bevölkerung gegen die nationalkonservative Regierung.

Dominic Nahr zeigt die verzweifelte Suche der Menschen im Südsudan nach einem Platz zum Überleben.
Foto: Dominic Nahr/Agentur Focus

Der Fotograf Dondi Tawatao dokumentiert den Krieg gegen Drogenkriminelle auf den Philippinen.
Foto: Dondi Tawatao/Getty Images

Aus Angst vor Luftangriffen spielen diese Kinder in Syrien unter der Erde.
Foto: Mohammed Badra/EPA/Picture Alliance/dpa

Bernabe Abrajan schläft in Mexiko-Stadt auf der Straße, nachdem er vergeblich nach seinem Sohn Adan gesucht hat.
Foto: Emmanuel Guillen Lozano

Zwölf Kilometer läuft dieses Mädchen in Eritrea jeden Tag zu Fuß zur Arbeit.
Foto: Francois X. Klein

Vor der Redaktion der Zeitung Özgür Gündem protestieren Istanbuler im Juni 2016 gegen Angriffe auf die Pressefreiheit.
Foto: Guy Martin/Panos Pictures

Ahmad al-Belasi verlor während der Revolution in Ägypten beide Augen.
Foto: Miguel Angel Sanchez & Nuria Teson/MasTeson

Der Fotograf Jacek Taran begleitet die massiven Proteste der Bevölkerung gegen die nationalkonservative Regierung.
Foto: Jacek Taran

Pitts' Bilder aus dem nordenglischen Sheffield beleuchten die psychologischen Wurzeln des Brexit.
Foto: Johny Pitts
ROG wird den Bildband „Fotos für die Pressefreiheit 2017“ am 3. Mai um 20:30 Uhr im Berliner Maxim-Gorki-Theater vorstellen. Im Rahmen der Veranstaltung diskutiert der mexikanische Fotoreporter Emmanuel Guillen Lozano mit dem preisgekrönten Journalisten Wolf-Dieter Vogel über die schwierige Arbeit von Journalisten in dem lateinamerikanischen Land, über Straflosigkeit und Selbstzensur, kriminelle Drogenbanden und korrupte Polizisten. Karten können unter http://t1p.de/04h8 bestellt werden.