Rückkehr zum Krankengeld

Das Krankengeld als Regelleistung für freiwillig gesetzlich versicherte Selbstständige sowie für unständig und kurzzeitig Beschäftigte wurde mit dem „GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz“ zum Jahresbeginn 2009 gestrichen.

Die verheerende Informationspolitik des Gesundheitsministeriums und der Kassen sowie unklare und zum Teil unbezahlbare Kassen-Angebote für so genannte Wahltarife zum Krankengeld lösten eine Welle der Verunsicherung im betroffenen Personenkreis aus. In einigen Fällen gelang es ver.di, mit Auftraggebern – im Speziellen mit den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, mit denen ver.di-Tarifverträge für die festen freien MitarbeiterInnen abschließen kann – über Zusatz-Tarifverträge die entstehenden Lücken abzusichern.
Im Namen des Referats Selbstständige forderte Frank Werneke die politisch Verantwortlichen zur zügigen Rücknahme der Streichung auf. Tatsächlich reagierte das Gesundheitsministerium auf die Proteste der Gewerkschaften und Verbraucherverbände noch vor der Jahreswende mit einem Referentenentwurf. Der sieht die Wiedereinführung des Krankengeldes ab der 7. Krankheitswoche bei Zahlung des Arbeitnehmer-Regelbeitrages – rückwirkend zum 1.1.2009 – vor. ver.di fordert in einer Stellungnahme zu diesem Referentenentwurf weitergehende Korrekturen: Bezahlbare Wahltarife zur Absicherung der ersten Krankheitswochen für Selbstständige. Und: Eine Rückkehr der Krankengeldzahlung ab dem ersten Krankheitstag für alle versicherungspflichtig – auch unständig und kurzzeitig – Beschäftigten, die gegenüber ihrem Arbeitgeber keinen gesetzlichen, tariflichen oder sonstigen Anspruch auf Entgeltfortzahlung haben. Als Grundlage hierfür könnte ein Wahltarif angesetzt werden, dessen Mehrkosten oberhalb des Arbeitnehmer-Regelsatzes aber verpflichtend allein vom Arbeitgeber zu zahlen sind.
www.mediafon.net

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Konstruktiv statt kontrovers bei Miosga

Anfang 2024 übernahm Caren Miosga im Ersten den Polittalk am Sonntagabend. Ihre Vorgängerin Anne Will hatte fast immer vier bis sechs Diskutanten zu Gast. Miosga setzt vor allem auf eine Kombination aus längerem Einzelgespräch und anschließender Diskussion mit nur zwei oder drei weiteren Gästen – gelungene Änderungen laut einer aktuellen Programmbeobachtung zur Sendung „Caren Miosga“ aus dem NDR-Programmausschuss.
mehr »

Rechtsstaat lässt Journalist*innen im Stich

Mehr als siebeneinhalb Jahre nach dem schweren Angriff von Neonazis auf zwei Journalisten in Fretterode (Thüringen) im April 2018 beginnt zwei Tage vor Weihnachten am Montag, den 22. Dezember 2025 am Landgericht Mühlhausen das Revisionsverfahren gegen zwei Neonazis aus dem Umfeld von Thorsten Heise in Fretterode (Thüringen).
mehr »

Freie unter Honorar-Druck

Die prekären Arbeitsverhältnisse im Journalismus sind schon lange bekannt. Besonders trifft es aber freie Journalist*innen, deren Honorare sogar noch weiter sinken. Das hat auch Auswirkungen auf die Art des journalistischen Arbeitens.
mehr »

Anti-SLAPP-Gesetz ungenügend

Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di kritisiert das von der Bundesregierung beschlossene Anti-SLAPP-Gesetz. Es beschränke den Schutz vor Einschüchterungsklagen nur auf grenzüberschreitende Fälle. Damit bleibe ein Großteil der realen Bedrohungslagen für Journalist*innen in Deutschland unberücksichtigt.
mehr »