Smartes Netzwerk Edition F

Ein Wirtschaftsmedium mit weiblichem Blickwinkel

„Das digitale Zuhause für Frauen, die mehr wollen – im Job und im Leben” – so lautet der Claim der „Business-Lifestyle-Plattform EDITION F” (Selbstdarstellung), die am 8. Mai an den Start ging. Initiiert wurde sie von Kommunikationsmanagerin Susann Hoffmann (Ex-Scholz & Friends) und Nora-Vanessa Wohlert, Ex-Redaktionschefin von Gründerszene.

Nora-Vanessa Wohlert und Susann Hoffmann (r.) Foto: Carolin Weinkopf
Nora-Vanessa Wohlert und Susann Hoffmann (r.)
Foto: Carolin Weinkopf

Den Macherinnen schwebt ein „smartes Netzwerk” vor, einen Ort, an dem Frauen „meinungsstarke Geschichten aus Wirtschaft, Politik, Gesellschaft oder Kultur sowie Tipps für die eigene Karriere und Inspiration” finden können. Eine solche Plattform existiere bislang nicht. Die gängigen Frauenmagazine kreisten hauptsächlich um Themen wie Mode, Schönheit, Diäten und Partnerschaft. Den Wirtschaftsmedien wiederum fehle der weibliche Blickwinkel. „Frauen haben ein hohes Interesse an Business-Themen, aber die Perspektive und das Umfeld müssten anders sein, als das bisher der Fall ist”, findet Gründerin Wohlert.

Das Projekt will mehr sein als nur ein Online-Magazin oder gar eine Art feministisches Gegenstück zum Krautreporter-Magazin. Daneben gibt es schon jetzt eine (registrationspflichtige) Community, in der die Edition-F-LeserInnen sich vernetzen und austauschen können. Im Sommer soll die Plattform um eine Jobbörse und einen „Marktplatz” erweitert werden. Die Redaktion besteht einstweilen aus zwei Redakteurinnen und einem Redakteur sowie diversen Freien.
Für die Anschubfinanzierung sorgten WestTech Ventures, Vogel Ventures, TV Plus, Simon Schäfer, Gründer des Berliner Startup-Campus „The Factory” sowie Jan Honsel, Ex-Verlagsleiter der Gruner + Jahr Wirtschaftsmedien. Künftig soll sich Edition F über Marketingerlöse, Stellenanzeigen und Premiumprofile finanzieren. Auch vor „Native Advertising”, der jüngsten Verschleierungstechnik der Werbeindustrie, scheuen die Macherinnen nicht zurück. Native Advertising meint etwa gesponserte Interviews. Hoffmann gelobt allerdings, PR und Redaktionelles klar zu trennen.

https://editionf.com

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

SZ-Streik macht sich bemerkbar

Mit Plakaten, Sirenen und deutlichen Forderungen läuteten 120 Redakteur*innen der Süddeutschen Zeitung am Dienstag den dritten Streiktag in München ein. Im Zentrum der Kritik: Ein Angebot der Arbeitgeber, das die inflationsbedingten Reallohnverluste kaum abfängt – und vor allem Berufseinsteiger*innen hart treffen würde.
mehr »

Intime Szenen beim Film

Neben Regie, Kamera und Ton sind immer öfter auch sogenannte Intimitätskoordinator*innen Teil des Stabs von Film- und TV-Produktionen. Wie arbeiten diese Spezialist*innen für intime Szenen und wie profitiert das Team von ihrem Einsatz? Über Herausforderungen und Hindernisse beim Drehen intimer Szenen sprachen wir mit der Bremer Intimitätskoordinatorin Sarah Lee.
mehr »

Riesa: Einschränkung der Pressefreiheit

Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union in ver.di Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen beobachtete am vergangenen Samstag die Demonstrationen in Riesa rund um den AfD-Parteitag. Ziel der Beobachtung war der Schutz der Presse- und Berichterstattungsfreiheit sowie der Aufdeckung potenzieller Gefährdungen für Journalist*innen. Insgesamt mehr als sieben Stunden war die dju während der zahlreichen Demonstrationen vor Ort. Die Gewerkschaft übt nun insbesondere gegenüber der Polizei Kritik am Umgang mit Journalist*innen und an der Einschränkungen der Pressefreiheit während des Einsatzes.
mehr »

Ampelbilanz: Von wegen Fortschritt

"Mehr Fortschritt wagen" wollte die Ampel-Regierung laut Koalitionsvereinbarung von 2021 – auch in der Medienpolitik. Nach der desaströsen medienpolitischen Bilanz der vorausgegangenen Großen Koalition, so die Hoffnung, konnte es nun eigentlich nur besser werden. Von wegen. Die meisten der ohnehin wenig ambitionierten Vorhaben der Ampel blieben im Parteiengezänk auf der Strecke. Für den gefährdeten Lokal- und Auslandsjournalismus bleibt weiterhin vieles im Unklaren.
mehr »