Ein Preis von Schauspielverband und ver.di
Im Rahmen des Deutschen Schauspielerpreises wurde erneut der Sonderpreis „Starker Einsatz” verliehen. Die von der ver.di-FilmUnion in Kooperation mit dem Bundesverband Schauspiel (BFFS) vergebene Auszeichnung soll den Fokus auf jene Menschen am Set richten, die Verantwortung für ein faires und wertschätzendes Miteinander sowie für gute Arbeitsbedingungen übernehmen. Die Wahl fiel in diesem Jahr auf den Innenrequisiteur Martin Küster, bei seinen Kolleg_innen besser bekannt unter dem Spitznamen „Martini”. In seiner Laudatio hob Schauspieler Wanja Mues hervor, wie es Küster auf erstaunliche Weise gelinge, Menschen zu verbinden: „Er macht aus einem Set eine Gemeinschaft von Menschen, die sich wieder daran erinnern, dass sie den Film lieben.” Denn nach einer Woche mit 14-Stunden-Tagen könne man schon mal vergessen, dass man diesen Job nicht mache, weil man dazu gezwungen worden sei, sondern weil man den Film und Filme eben liebe.
„Angesichts eines auf allen Ebenen immer weiter erodierenden Sozialgefüges, angesichts des schleichenden Abbaus unserer Altersversorgung, angesichts seit Jahren zu knapp bemessener Budgets, zu langer Drehtage und zu kurzer Drehzeiträume kann man schon mal den Eindruck haben, im falschen Film zu sein”, so Mues. Und eben deshalb brauche es am Set Filmschaffende, die sich für ihre Kolleg_innen und für faire Arbeitsbedingungen einsetzen, die aber nicht auf Veränderung warten, sondern einfach schon mal damit anfangen, zu verändern. Martin Küster sei so ein Filmschaffender. Einer, der den Mund aufmache, wenn etwas falsch läuft und der zu seinen Leuten stehe und sich vor sie stelle. Und weil es noch viel mehr von diesen Menschen brauche, betonte Mues, dass diese Auszeichnung auch als Statement dafür zu verstehen sei, dass es sich lohne, sich für gute Bedingungen und ein gutes Miteinander am Set stark zu machen. Die Ehrung Martin Küsters mit dem „Starken Einsatz” solle seinen Kolleg_innen am Set deshalb Mut machen, es ihm gleich zu tun.