40 Journalisten in Syrien getötet

In Syrien kamen seit Beginn der Konflikte im März 2011 bereits rund 40 Journalisten und Bürgerjournalisten ums Leben – zehn von ihnen hauptberufliche Korrespondenten, die Hälfte davon aus dem Ausland. Reporter ohne Grenzen (ROG) verurteilt diese teilweise gezielten Morde. Die etwa 30 Journalisten, die momentan in Syrien im Gefängnis sitzen, müssen umgehend freigelassen werden, so die Organisation in einer Pressemitteilung. Jüngstes Opfer der Kämpfe ist der syrische Journalist Musaab Audatallah. Am 22. August stürmten Sicherheitstruppen Medienberichten zufolge seine Wohnung in Damaskus und schossen ihn nieder. Audatallah hatte für die regierungsnahe Zeitung Tischrin gearbeitet. Er soll mit der Opposition sympathisiert und unter Pseudonym regierungskritische Berichte geschrieben haben.
Wenige Tage zuvor, am 20. August, starb die japanische Kriegsreporterin Mika Yamamoto bei einem Gefecht zwischen Regierungstruppen und Rebellen in Aleppo (http://bit.ly/PtAqiy). Der palästinensische Fernsehjournalist Baschar Fahmi und sein türkischer Kameramann Cuneyt Ünal von Al Hurra TV, die mit Yamamoto unterwegs waren, werden seitdem vermisst. In einem Youtube-Video behauptet die Freie Syrische Armee, regierungsfreundliche Sicherheitstruppen würden die Journalisten gefangen halten.
Auf der ROG-Rangliste der Pressefreiheit ist Syrien mit Platz 176 von 179 eines der Schlusslichter. Den syrischen Präsidenten Baschar al Assad zählt ROG in seiner aktuellen Liste vom 3. Mai 2012 zu den größten „Feinden der Pressefreiheit“ weltweit. (http://bit.ly/IGdV9d).

Laufend aktualisierte Informationen zur Situation von Journalisten in Syrien: http://en.rsf.org/syria.html

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Nicaraguas bedrohte Medien

Die Diktatur des nicaraguanischen Präsidentenpaars Daniel Ortega und Rocio Murillo hat in den letzten Jahren immer mehr Journalist*innen ins Exil getrieben. Unter erschwerten Bedingungen berichten Menschen wie Lucía Pineda vom Nachrichtenkanal "100% Noticias" oder Wendy Quintero nun aus dem Ausland. Für diese Arbeit nehmen sie stellvertretend für viele andere am 26. November 2024 den Menschenrechtspreis der Friedrich-Ebert-Stiftung entgegen.
mehr »

Österreich: Gefahr für die Pressefreiheit

In Österreich ist die extrem rechte FPÖ bei den Nationalratswahlen stärkste Kraft geworden. Noch ist keine zukünftige Koalition etabliert. Luis Paulitsch erklärt im Interview, welche Entwicklungen in der österreichischen Medienlandschaft zu erwarten sind, sollten die FPÖ und ihr Spitzenkandidat Herbert Kickl an der Regierung beteiligt werden. Paulitsch ist Jurist, Zeithistoriker und Medienethiker. Von 2019 bis 2024 war er Referent des Österreichischen Presserats, dem Selbstkontrollorgan der österreichischen Printmedien;  seit 2024 bei der Datum Stiftung für Journalismus und Demokratie.
mehr »

KI beinflusst Vielfalt in den Medien

Künstliche Intelligenz kann journalistische Texte in verschiedene Sprachen übersetzen und damit viel mehr Nutzer*innen ansprechen. Gleichzeitig kann sie aber auch Stereotype, die in diesen Texten enthalten sind, verfestigen. Gefahren und Chancen von KI-Anwendungen im Journalismus standen im Fokus der diesjährigen NxMedienkonferenz der Neuen deutschen Medienmacher*innen (NdM), die sich für mehr Vielfalt in den Medien einsetzen.
mehr »

ARD & ZDF legen Verfassungsbeschwerde ein

Nachdem die Ministerpräsident*innen auf ihrer Jahreskonferenz Ende Oktober keinen Beschluss zur Anpassung des Rundfunkbeitrags ab 2025 fassten, haben heute ARD und ZDF Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe eingelegt. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di begrüßt die Initiative.
mehr »