Aktion für: Sylvia Gereda

Journalistin aus Guatemala wurde nach kritischen Artikeln auf offener Straße angegriffen und bedroht; Kollegen wurden auch eingeschüchtert.

Gerade als sie die Universität Del Valle in Guatemala-Stadt verließ, packte ein Mann Sylvia Gereda am Hals und würgte sie. Unmissverständlich war auch sein Hinweis: Wenn die Journalistin und zwei ihrer Kollegen weitere Artikel über die „Banco de Crédito Hipotecario Nacional“ (CHN) veröffentlichten, würden sie umgebracht.

In der Zeitung „elPeriódico“ hatten Gereda und ihre Kollegen am 26. März eine Serie über Unregelmäßigkeiten beim und Korruptionsvorwürfe gegen das staatliche Kreditinstitut begonnen. Am Tag darauf wurde sie überfallen. Einen Abend später verfolgten Unbekannte in einem roten Lieferwagen demonstrativ ihren Kollegen Enrique Castaneda. Am 30. März gegen 20 Uhr stoppten maskierte Männer den Redakteur Walter Martín Juárez Ruiz, setzten ihm eine Pistole an den Kopf und drohten ihm und vier anderen Kollegen von „elPeriódico“ mit der Ermordung. Bisher sind keine Schutzmaßnahmen zu Gunsten der bedrohten Redakteure eingeleitet worden.

Viele kritische Anmerkungen von Medien gegen Regierung und staatliche Stellen finden vor dem Hintergrund der zunehmenden politischen und sozialen Spannungen in Guatemala statt. „elPeriódico“ hatte in jüngster Zeit auch mehrfach Kommunikationsminister Luis Rabbé kritisiert. Daraufhin versuchten Anhänger der Regierungspartei das Redaktionsgebäude zu stürmen. In Funk und Fernsehen wurde mehrfach versucht, das Blatt in Verruf zu bringen. Gegen den Verleger der Zeitung, José Rubén Zamora, sprach Minister Rabbé verdeckte Drohungen aus.

Schreiben Sie bitte

höflich formulierte Briefe an den guatemaltekischen Innenminister, in denen Sie ihn auffordern, die Sicherheit von Sylvia Gereda und den anderen Journalisten der Zeitung „elPeriódico“ zu gewährleisten.

Schreiben Sie in gutem Spanisch, Englisch oder auf Deutsch an:

Sr. Byron Barrientos
Ministro de Gobernación
6a Avenida 4-64
Zona 4
Ciudad de Guatemala
GUATEMALA
Fax: 00502-362 02 39

Schicken Sie eine Kopie Ihres Schreibens an die Redaktion „elPeriódico“: Diario „elPeriódico“
15 Avenida 24-51
Zona 13
Ciudad de Guatemala
GUATEMALA
Fax: 00502-332 9761
E-mail: opinion@elperiodico.com.gt

sowie an die guatemaltekische Botschaft in Deutschland:

Kanzlei der Botschaft der Republik Guatemala
S.E. Herrn Francisco
Villagrán de León
Joachim-Karnatz-Allee 45-47,
10557 Berlin
Fax: (030)20643659

 

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Vernetzte Frauen im Journalismus

Sich als Frau in einer Branche behaupten müssen, in der Durchsetzungskraft und Selbstbewusstsein entscheidende Faktoren sind: Für Generationen von Journalistinnen eine zusätzliche Belastung im ohnehin schon von Konkurrenz und Wettbewerb geprägten Beruf. Angesichts dieser Herausforderung sind Netzwerke und solidarische Bündnisse von großer Bedeutung. Der Journalistinnenbund (JB) hatte hierbei seit seiner Gründung im Jahr 1987 eine Vorreiterrolle inne. Sein Anliegen: Geschlechtergleichstellung in den Medien erreichen.
mehr »

In den eigenen Räumen etwas bewegen

Stine Eckert forscht zu Geschlechterkonstruktionen in den Medien am Institut für Kommunikationswissenschaft an der Wayne State University in Detroit. Ihr Buch „We can do better“ versammelt  „feministische Manifeste für Medien und Kommunikation“. Mit Ulrike Wagener sprach sie für M über die Verbindung zwischen Universitäten und Aktivismus und die Frage, wo Medien und Medienschaffende etwas verändern können.
mehr »

dju: Mehr Schutz für Journalist*innen

Anlässlich des Internationalen Tages der Pressefreiheit am 3. Mai fordert die Deutsche Journalistinnen und Journalisten Union (dju) in ver.di von Arbeitgeber*innen und Auftraggeber*innen in Rundfunk und Verlagen, den Schutz angestellter und freier Medienschaffender zu verbessern.
mehr »

ROG: Rangliste der Pressefreiheit 2025

Es ist ein Historischer Tiefstand. Die neue Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen (RSF) zeigt: Nur in sieben Ländern ist die Lage "gut", alle liegen in Europa. Deutschland rutscht auf Platz 11 ab. Neben einer fragilen Sicherheitslage und zunehmendem Autoritarismus macht vor allem der ökonomische Druck den Medien weltweit zu schaffen.
mehr »