Appelle

IG Medien appelliert an CDU/CSU: Unterschriftenaktion einstellen

Stuttgart/Springen. Einen Aufruf an alle Mitglieder, sich nicht an der Unterschriftenaktion von CDU/CSU gegen die doppelte Staatsbürgerschaft zu beteiligen, hat der Hauptvorstand der Industriegewerkschaft Medien am 27. Januar beschlossen. „Die Unterschriftenaktion spekuliert bewußt auf die Angst von Menschen, schürt Fremdenfeindlichkeit und provoziert Haß und Gewalt“, heißt es in der Entschließung. Notwendig für ein friedliches Zusammenleben der Menschen seien Toleranz und Verständnis. An CDU und CSU appelliert der Hauptvorstand der IG Medien, die Unterschriftenaktion abzubrechen und durch sachliche Diskussion zur Überwindung von Intoleranz, Ausgrenzung und Ausländerhaß beizutragen.

Die Entschließung des Hauptvorstandes hat folgende Worlaut: IG Medien appelliert an ihre Mitglieder, sich nicht an der Unterschriftenaktion zu beteiligen
Aktion von CDU und CSU gegen die doppelte Staatsbürgerschaft fördert die Ausländerfeindlichkeit

Der Hauptvorstand der Industriegewerkschaft Medien begrüßt die Absicht der Bundesregierung, eine doppelte Staatsbürgerschaft einzuführen. Das ist ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung des Zusammenlebens deutscher und ausländischer Mitbürgerinnen und Mitbürger. Der Hauptvorstand der Industriegewerkschaft Medien verurteilt die Unterschriftenaktion von CDU und CSU gegen diese Pläne der Bundesregierung. Die Aktion der Unionsparteien ist ungeeignet, die schwierigen Probleme sachgerecht zu diskutieren und das Verständnis der Menschen füreinander zu fördern. Die Unterschriftenaktion spekuliert bewußt auf die Angst von Menschen, schürt Fremdenfeindlichkeit und provoziert Haß und Gewalt. Sie ist unverantwortlich.

In einer Zeit der sich öffnenden europäischen Grenzen verlieren auch Regelungen wie die Staatsangehörigkeit an Bedeutung. Notwendig für ein friedliches Zusammenleben der Menschen sind Toleranz und Verständnis. Der Hauptvorstand der Industriegewerkschaft Medien fordert deshalb alle Mitglieder auf, sich nicht an der Unterschriftenaktion von CDU/CSU zu beteiligen.

Der Hauptvorstand der Industriegewerkschaft Medien appelliert an CDU und CSU, die Unterschriftenaktion abzubrechen und durch sachliche Diskussion zur Überwindung von Intoleranz, Ausgrenzung und Ausländerhaß beizutragen.

Weitere aktuelle Beiträge

Die unendliche Krise des RBB

Der Schock sitzt nach wie vor tief. „2025 wird ein Schicksalsjahr für den RBB“, so die unfrohe Botschaft von Intendantin Ulrike Demmer Ende Januar auf einer Informationsveranstaltung vor der fassungslosen Belegschaft. Was folgte, war ein radikales Sanierungsprogramm für den Sender. Insgesamt 22 Millionen Euro will die Geschäftsleitung am Personal- und Honoraretat einsparen. Das entspricht 10,2 Prozent der bisherigen Aufwendungen und ziemlich genau 254 Vollzeitstellen.
mehr »

Gleichstellung im Journalismus

Lag vor 10 Jahren der Frauenanteil im Journalismus noch bei knapp über 40 Prozent, sind mittlerweile 44 Prozent der Journalist*innen weiblich. Das hat das Leibniz-Institut für Medienforschung ermittelt. In wenigen Jahren kann man möglicherweise von einem Gleichstand sprechen, was die Anzahl der Journalistinnen betrifft. Doch Frauen verdienen auch in den Medien noch immer weniger als Männer. Politischer und gewerkschaftlicher Druck sind noch immer notwendig.
mehr »

Gewalt gegen Medienschaffende verdoppelt

In der „Nahaufnahme“ dokumentiert Reporter ohne Grenzen (RSF) jedes Jahr Attacken auf Pressevertreter*innen. Für 2024 sind jetzt die Zahlen erschienen. RSF fordert angesichts der Verdopplung von Übergriffen auf Medienschaffende und Medienhäuser von der neuen Bundesregierung entschiedene Unterstützung für die Pressefreiheit.
mehr »

Quellenschutz in Gefahr 

Das Oberlandesgericht Frankfurt am Main (OLG) verurteilt die Wochenzeitung  Kontext, weil sie den Namen des Mitarbeiters von AfD-Abgeordneten genannt hat, der sich in Chats rassistisch geäußert hatte, und ihre Quellen nicht preisgeben wollte. Das Frankfurter Urteil widerspreche guter journalistischer Praxis, kritisierte der verdi-Vorsitzende Frank Werneke.
mehr »