Schuldspruch bestätigt

Das Urteil gegen Grigorij Pasko, der wegen „Landesverrat“ eine Haftstrafe von vier Jahren verbüßt, ist Ende Juni vom obersten Militärgericht in Moskau bestätigt worden.

„Damit hat Russland vor den Augen der Welt über sich selbst das Urteil gesprochen“, so Robert Ménard, Generalsekretär von Reporter ohne Grenzen. „Präsident Putin mag behaupten, dass sein Land demokratisch und die Justiz unabhängig seien, das wird ihm aber niemand glauben. Das selbe Gericht erkannte im Februar, dass der Schuldspruch ungültig sei (Das dem Urteil zugrunde liegende Dekret war annulliert worden. red.). Wir werden diese Karikatur von Justiz weiter anprangern und verlangen die sofortige Freilassung von Pasko“, erklärte Ménard in Paris. Grigorij Pasko wurde am 25. Dezember 2001 von einem Militärgericht in Wladiwostok zu vier Jahren Haft verurteilt. Der Journalist und Offizier hatte 1997 Angehörige der russischen Pazifikflotte bei der Entsorgung von Atommüll in das japanische Meer gefilmt; das Filmmaterial wurde später in Russland und Japan veröffentlicht.

Informationen:
www.reporter-ohne-grenzen.de/
www.rsf.org
Tel: +49 (0) 30 609 895 33 – 0 (neu ergänzt 2016)

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Buchtipp: Alternative Medien

Luis Paulitsch ist ehemaliger Referent des österreichischen Presserats. Er forscht und publiziert in Fachzeitschriften zu medienethischen und zeitgeschichtlichen Themen. Sein aktuelles Buch beschäftigt sich eingehend mit dem Aufstieg von Medien, die den zahlreichen rechtspopulistischen und faschistischen Strömungen ein Forum bieten und damit ihren Teil zu deren politischen Erfolgen beigesteuert haben.
mehr »

USA: Gefährliche Berichterstattung

Zahlreiche Journalist*innen wurden während der Berichterstattung über die Demonstrationen in Los Angeles in der vergangenen Woche angegriffen, festgenommen und in ihrer Arbeit massiv behindert. Presserechtsgruppen verklagen nun die Polizei. Bei den Angriffen soll es sich um gezielte Attacken haben. Auch Reporter ohne Grenzen fordert eine Aufklärung aller dokumentierter Fälle.
mehr »

Rundfunkfinanzierung in der Sackgasse

Bisher war Einstimmigkeit gefordert, wenn es um rundfunkpolitische Fragen ging. Die Ministerpräsident*innen der Länder sollen gemeinsam agieren, zum Schutz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Kein einfaches Unterfangen, wenn es um das Thema Rundfunkfinanzierung geht. Dass diese Praxis nun überarbeitet wird, ist Ausdruck einer Krise – wenn nicht der Demokratie, dann doch zumindest der Rundfunkpolitik der Länder.
mehr »

Podcast: Radio Taiwan International

Radio Taiwan International (RTI) hält eines von wenigen deutschsprachigen Rundfunkangeboten der ostasiatischen Region bereit, ausfinanziert vom taiwanesischen Kulturministerium und mit einer Hörer*innenschaft in 144 Ländern. Warum RTI eine beachtenswerte und auch unabhängige  Informationsquelle darstellt, hat sich Danilo Höpfner vom M-Medienpodcast einmal genauer angehört.
mehr »