„Abstracts“ im Internet zulässig

Keinen Erfolg hatten die Frankfurter Allgemeine Zeitung und die Süddeutsche Zeitung mit ihrer Klage gegen das Online-­Magazin „Perlentaucher“. Das Magazin bietet im Internet Zusammenfassungen von Feuilletonartikeln deutschsprachiger Qualitätszeitungen an.


Zu den bei „Perlentaucher“ angebotenen Texten gehören auch „abstracts“ von Originalrezensionen zu Buchveröffent­lichungen aus beiden Zeitungen. Dagegen hatten beide Verlage eigentlich auch nichts einzuwenden, wohl aber dagegen, dass das Online-Magazin diese „abstracts“ gegen Entgelt an die Internet-Bookshops Amazon und Buecher.de weiterverkauft hatte. Doch auch darin sah das Landgericht Frankfurt / Main in einem Urteil vom 23. November 2006 (Az: 2-03 O 172/06) weder einen Verstoß ge­gen das Urheberrecht des Rechteinhabers, noch das Wettbewerbs- oder das Markenrecht. „Weil die den abstracts zugrunde liegenden Originalkritiken bereits mit Zustimmung der jeweiligen Urheber erstveröffentlicht sind,“ kann nach der Veröffentlichung „jedermann den Inhalt des Werkes öffentlich mitteilen oder beschreiben, ohne den Urheber fragen zu müssen“ (§ 12 Absatz 2 UrhG). Das Urteil ist nicht rechtskräftig, Berufung beim Oberlandesgericht Frankfurt möglich. Das Gericht hatte allerdings bereits am 1. April 2003 „abstracts“ urheberrechtlich für grundsätzlich zulässig erklärt.

 lü
nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Beitragsanpassung unter der Inflationsrate

Seit die aktuelle Empfehlung der KEF zur Beitragsanpassung vorliegt, gibt es mehrere Ministerpräsidenten, die eine Zustimmung zu einer Erhöhung kategorisch ausschließen. Dabei hatte das Bundesverfassungsgericht vor drei Jahren bereits geurteilt, dass sich ein Bundesland dem Vorschlag der KEF im bislang gültigen Verfahren nicht einfach so widersetzen darf. M sprach mit dem KEF-Vorsitzenden Prof. Dr. Martin Detzel über die aktuelle Debatte um die Rundfunkfinanzierung.
mehr »

Von Erbsensuppe und neuen Geschichten

„Vielfalt schützen, Freiheit sichern – 40 Jahre duale Medienordnung im föderalen Deutschland“. Dies war das Thema des Symposiums, das am 23.  April in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften stattfand. Ausrichter war die Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM).  Teilnehmer waren Verantwortliche aus Medienpolitik und -wissenschaft, Rundfunkregulierung und Medienunternehmen.
mehr »

Unabhängige Medien in Gefahr

Beim ver.di-Medientag Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen diskutierten am 20. April rund 50 Teilnehmende im Zeitgeschichtlichen Forum in Leipzig die aktuelle Entwicklungen in der Medienlandschaft, die Diversität in den Medien und Angriffe auf Medienschaffende. Das alles auch vor dem Hintergrund, dass bei den kommenden Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg die AfD laut Umfragen stark profitiert. 
mehr »

ARD-Krimis werden barrierefrei

Untertitelung, Audiodeskription, Gebärdensprache – das sind die so genannten barrierefreien Angebote, die gehörlosen oder extrem schwerhörige Fernsehzuschauer*innen gemacht werden. Die ARD sendet fast alle neu produzierten Folgen ihrer Krimireihen „Tatort“ und „Polizeiruf 110“ auch mit Gebärdensprache. Beide Reihen seien „die ersten und aktuell die einzigen regelmäßigen fiktionalen Angebote mit Gebärdensprache in der deutschen Fernsehlandschaft“, erklärte die ARD.
mehr »