Keine Zukunft ohne Journalismus

Beim ersten Berliner „Mediensalon“ dieses Jahres im taz Café, einer neuen Veranstaltungsreihe von dju in ver.di, DJV und der Werkstatt für Medienkompetenz meko factory, ging es „gleich ums große Ganze, nämlich um die Zukunft des Journalismus“ kündigte dju-Bundesgeschäftsführerin Cornelia Haß in ihrer Begrüßung an.

Es gebe keinen Grund zur Sorge, war der optimistische Grundtenor der Veranstaltung, den Organisationsforscher Prof. Ayad Al-Ani unter der Parole „Unbedingt durchhalten!“ subsumierte. Denn guten Journalismus wird es auch in Zukunft noch brauchen, die Frage ist nur, wie dieser sich finanzieren wird.

Darauf gaben die Gäste unterschiedliche Antworten, klar wurde aber, dass die große Mehrheit der Verlage, so Anja Pasquay vom Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger, mittlerweile erkannt habe, dass an Paid Content-Strategien kein Weg mehr vorbeiführe. Die freie Journalistin Sabrina Markutzyk und der Geschäftsführer von Steady Media, Philipp Schwörbel, warfen den Verlagen aber vor, nicht innovationsfreudig genug zu sein und viele Entwicklungen zu verschlafen. Pasquay antwortete mit einem Verweis auf diverse Innovationsoffensiven der Verlage. Einig waren sich die Panelteilnehmer_innen zumindest darüber, dass das klassische Berufsbild des Journalisten aufweichen wird. Aber Veränderungen gehören nun mal zum Geschäft.

Der nächste „Mediensalon“ zum Thema Medien und AfD findet am 28. März im taz Café statt.

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