Rund um den Fußball

Kreative Medienprojekte beim Schülerwettbewerb

Vor rund 150 Gästen hat Kulturstaatsminister Bernd Neumann am 23. September die vier Sieger des Schülerwettbewerbs der Nationalen Initiative Printmedien (NIP) „Fußball-WM 2010 in Südafrika“ im Bundeskanzleramt geehrt. Gefragt waren in diesem Jahr Arbeiten, Artikel, Recherchen zum Thema Fußball und Zeitungen. Die Sieger wurden mit einer Reise in die Bundeshauptstadt belohnt.

Ein erster Preis wurde für das Objekt Dialog der Schuhe an die 11. Jahrgangsstufe des Johannes-Rau-Gymnasiums Wuppertal vergeben. Der innere Kern der Pappmaché-Schuhe besteht aus Zeitungsartikeln, die sich mit allen Themen rund um die Fußball-WM in Südafrika befassen und einen Dialog zwischen den einzelnen Schuhen herstellen.
Ein weiterer erster Preis ging an die Klasse 8 des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums aus Betzdorf (Sieg), für ihre Zeitschrift 8 SPORT – Skop mit selbstverfassten Artikeln zur WM, zum afrikanischen Kontinent und zu der Situation in Südafrika.
Den zweiten Preis erhielten die Schüler der Heimsonderschule Haslachmühle in Bayern für die Mühlenzeitung. Die Zeitung wurde von gehörlosen, schwerhörigen, nicht-sprechenden Kindern mit geistiger oder körperlicher Behinderung erstellt. Sie enthält unter anderem die Darstellung gängiger Fußballbegriffe für Gehörlose.
Den dritten Preis konnte die Projektgruppe der 10. Jahrgangsstufe der Hauptschule Bremervörde entgegen nehmen. Sie hatte einen eigenen „Jabulani“ in Form einer aufklapp- und drehbaren Scheibe realisiert, die sich zu einem Ball in Art eines Mobile formt und auf ihren Seiten mit Interviews und Artikeln über die WM und das Gastgeberland informiert.
Minister Bernd Neumann verwies auf das innovative Sonderprojekt des diesjährigen Wettbewerbs. Erstmals konnte neben den Hauptpreisen die Teilnahme an einem innovativen Sonderprojekt angeboten werden – die Mitwirkung an der WM-Schülerzeitung VUVUZELA. „Die jungen Redakteurinnen und Redakteure konnten hier erleben, wie man vom Mediennutzer zum Medienmacher wird. Dieser Perspektivwechsel ist ihnen bestens gelungen“, sagte er. In Zusammenarbeit mit dem Tagesspiegel hatten die Schüler der Siegerklassen im Juli eine Sonderbeilage zur Fußball-WM 2010 in Südafrika erstellt. „Wir müssen dafür sorgen, dass Zeitungen für Schüler selbstverständlich zu erreichen sind – in der Schule und zuhause. Politische Bildung beruht auf Lesen“, so Ulrike Maercks-Franzen, dju-Bundesgeschäftsführerin, in der anschließenden Podiumsrunde mit Vertretern aus Printmedien und Wissenschaft vor den etwa 80 Schülern und ihren Lehrern.
Die Nationale Initiative Printmedien hat sich zum Ziel gesetzt, jungen Menschen die Bedeutung von Printmedien für die Demokratie nahe zu bringen und den Wert von Medien- und Meinungsvielfalt zu vermitteln, um sie an einen mündigen Umgang mit Zeitungen und Zeitschriften heranzuführen. 12 Verbände sind an der NIP beteiligt, darunter die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union dju in ver.di, der Deutsche Journalistenverband (DJV), die Verlegerverbände sowie die Bundesregierung. Der Schülerwettbewerb 2010/2011 steht unter dem Motto: „Meine Zeitung, meine Zeitschrift – wie müssen sie sein, damit ich sie lese?“ Einsendeschluss ist der 31. Mai 2011.

www.nationale-initiative-printmedien.de

Weitere aktuelle Beiträge

Die unendliche Krise des RBB

Der Schock sitzt nach wie vor tief. „2025 wird ein Schicksalsjahr für den RBB“, so die unfrohe Botschaft von Intendantin Ulrike Demmer Ende Januar auf einer Informationsveranstaltung vor der fassungslosen Belegschaft. Was folgte, war ein radikales Sanierungsprogramm für den Sender. Insgesamt 22 Millionen Euro will die Geschäftsleitung am Personal- und Honoraretat einsparen. Das entspricht 10,2 Prozent der bisherigen Aufwendungen und ziemlich genau 254 Vollzeitstellen.
mehr »

Gleichstellung im Journalismus

Lag vor 10 Jahren der Frauenanteil im Journalismus noch bei knapp über 40 Prozent, sind mittlerweile 44 Prozent der Journalist*innen weiblich. Das hat das Leibniz-Institut für Medienforschung ermittelt. In wenigen Jahren kann man möglicherweise von einem Gleichstand sprechen, was die Anzahl der Journalistinnen betrifft. Doch Frauen verdienen auch in den Medien noch immer weniger als Männer. Politischer und gewerkschaftlicher Druck sind noch immer notwendig.
mehr »

Danica Bensmail: „Widerstände spornen an“

Danica Bensmail hat am ersten März das Amt der dju-Bundesgeschäftsführung übernommen. Ein Gespräch mit „der Neuen“ über kaltes Wasser, die Bedeutung von Paarhufern für Diversity in den Medien und Treppengeländer. Danica Bensmail ist erst wenige Wochen im Amt – eine kleine Ewigkeit und ein Wimpernschlag zugleich. „Die ersten 48 Stunden waren ein wenig wie der sprichwörtliche Wurf ins kalte Wasser“, sagt Danica und lacht. Aber alles halb so wild, so eine Abkühlung belebe schließlich die Sinne.
mehr »

dju fordert Presseauskunftsrecht

Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di fordert, in den laufenden Koalitionsverhandlungen endlich das längst überfällige Bundespresseauskunftsgesetz zu beschließen. Danach sieht es gegenwärtig allerdings nicht aus. Bestehende konstruktive parlamentarische Vorlagen zu einem entsprechenden Gesetzentwurf habe die CDU/CSU in der Vergangenheit blockiert, moniert dju-Co-Vorsitzender Peter Freitag. Wie schon die letzte Große Koalition unter Angela Merkel setzte aber auch die soeben abgetretene Ampel-Regierung ein entsprechendes Vorhaben nicht um.
mehr »