ver.di-Medien bezeichnet WM-Vertrag von ARD und ZDF mit Kirch als Pyrrhussieg
Als „Pyrrhussieg für die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten“ bezeichnete der medienpolitische Sprecher von ver.di-Medien, Heinrich Bleicher-Nagelsmann, den Vertragsabschluss von ARD und ZDF mit dem Rechtehändler Leo Kirch über die Fußballweltmeisterschaften 2002 und 2006.So wichtig es für ARD und ZDF sei, massenattraktive Angebote wie die Fußballweltmeisterschaften im Programm zu haben, so klar bleibe die Frage, „ob Gebührengelder in dieser Höhe als Finanzspritze für Kirch gerechtfertigt“ seien. Problematisch sei auch der Sachverhalt, dass die Verträge unterzeichnet worden seien, ehe die Rundfunkgremien vom vollen Inhalt in Kenntnis gesetzt worden seien und zugestimmt hätten. „Erst haben die Intendanten sich von Kirch über den Tisch ziehen lassen, und dann verfahren sie ebenso mit ihren Gremienmitgliedern“. Wenn die Sportarchive der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten dem privaten Konkurrenten Kirch in Zukunft zur Verfügung stünden, habe man „den Bock zum Gärtner gemacht“.
Die Bewertung der öffentlich-rechtlichen Verhandlungspartner, dass man letztlich doch noch einen akzeptablen Abschluss erzielt habe, wollte Bleicher-Nagelsmann nicht teilen. Er prophezeit: „Das dicke Ende kommt noch, wenn es um die tatsächliche Regelung der Rechtslage für 2006 und damit verbundene technische Übertragungsverfahren geht“.