SV: Signale der Gesprächsbereitschaft

„Wir danken Ihnen für Ihre offensichtliche Gesprächsbereitschaft über den Umgang mit den Verwertungsrechten von Beiträgen freier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“ Eine Stunde stellten sich Ende März Dr. Gernot Sittner, Chefredakteur der „Süddeutschen Zeitung“ (Foto: Mitte), und Jan Peter Gühlk (links), Arbeitsrechtler im Verlag, einer Diskussion mit freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dem Betriebsrat und Gewerkschaftsvertreterinnen. Das Ergebnis: Eine Aufforderung Sittners an die Freien und ihre Vertretung, im Vorfeld weiterer Gespräche Forderungen über den zukünftigen Umgang des Hauses mit den Nutzungsrechten der Beiträge von Freien zu formulieren.

Diese ließen sich nicht lange bitten – und stellten ihre Vorstellungen auf: Sie sähen, so schrieben sie, „einen Verhandlungsbedarf über einen Normvertrag zum Umgang mit den Verwertungsrechten in folgenden Fragen

  • generelle Anerkennung der Honorarpflichtigkeit jeglicher Nutzung der Beiträge (eventuell z. T. auch in Form von Pauschalen)
  • generelle Dokumentation der Urheberangaben zu Beiträgen
  • Honorarsätze für die verschiedenen Formen der Verwertung – auch für die Verwertung der Beiträge von Pauschalistinnen und Pauschalisten.“

Bis zur Unterzeichnung eines entsprechenden (Haus-)Normvertrages empfehlen Gewerkschaften und Betriebsrat den Freien, die vom Haus formulierten Verträge oder Allgemeinen Geschäftsbedingungen, die den totalen Ausverkauf der digitalen Verwertung vorsehen, nicht anzuerkennen oder zu unterschreiben. Ein Gesprächstermin steht noch aus.

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Reformstaatsvertrag: Zweifel am Zeitplan

Der Medienrechtler Dieter Dörr bezweifelt, dass es den Bundesländern gelingt, sich gemäß ihrer Planungen bis Ende Oktober auf einen Reformstaatsvertrag zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu verständigen. Er halte „diesen Zeitplan, um es vorsichtig auszudrücken, für ausgesprochen optimistisch“, sagte Dörr auf M-Anfrage. Nach dem bisherigen Fahrplan sollte der Reformstaatsvertrag dann bei der Ministerpräsidentenkonferenz im Dezember 2024 unterzeichnet werden.
mehr »

Reform oder Abrissbirne im Hörfunk

Die Hängepartie um Finanzierung und Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks (ÖRR) geht weiter. Nach wie vor sträuben sich ein halbes Dutzend Ministerpräsidenten, der Empfehlung der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) für eine Beitragserhöhung um 58 Cent auf 18,94 Euro zu folgen. Bis Oktober wollen die Länder einen Reformstaatsvertrag vorlegen, um künftig über Sparmaßnahmen Beitragsstabilität zu erreichen. Einzelne ARD-Sender streichen bereits jetzt schon ihre Hörfunkprogramme zusammen.
mehr »

Erneute Streiks bei NDR, WDR, BR, SWR 

Voraussichtlich bis Freitag werden Streiks in mehreren ARD-Sendern zu Programmänderungen, Ausfällen und einem deutlich veränderten Erscheinungsbild von Radio- und TV-Sendungen auch im Ersten Programm führen. Der Grund für den erneuten Streik bei den großen ARD-Rundfunkanstalten ist ein bereits im siebten Monat nach Ende des vorhergehenden Tarifabschlusses immer noch andauernder Tarifkonflikt.
mehr »

Schutz vor zu viel Stress im Job

Immer weiter, immer schneller, immer innovativer – um im digitalen Wandel mithalten zu können, müssen einzelne Journalist*innen wie auch ganze Medienhäuser sich scheinbar ständig neu erfinden, die Belastungsgrenzen höher setzen, die Effizienz steigern. Der zunehmende Anteil und auch Erfolg von KI-basierten Produkten und Angeboten ist dabei nur das letzte Glied in der Kette einer noch nicht abgeschlossenen Transformation, deren Ausgang vollkommen unklar ist.
mehr »