In Spitzenposition

Presseversorgung mit höchstem Überschuss seit Jahren

Die Verträge der Versicherten der Presseversorgung werden in diesem Jahr zum dritten Mal hintereinander mit 4,8 Prozent verzinst. Mit diesem Wert steht das Versorgungswerk der Presse im 60. Jahr seines Bestehens an der Spitze der deutschen Lebensversicherungswirtschaft. Verwaltungsrat und Gesellschafter des Presseversorgungswerks (dju und DJV sowie die Verlegerverbände) zeigten sich bei der Jahreshauptversammlung im Juni in Dresden naturgemäß zufrieden mit diesem Ergebnis.

Die Presseversorgung setzt mit der 4,8-prozentigen Verzinsung ihre Politik der zeitnahen Ausschüttung fort. Sie liegt deutlich über dem durchschnittlichen Zins des Gesamtmarktes der Lebensversicherungen in Höhe von 4,2 Prozent. Durch die Verzinsung erhöhen sich die den einzelnen Verträgen unwiderruflich gutgeschriebenen Gewinnanteile. Die Beitragseinnahmen 2009 betrugen 297,6 Millionen Euro. Als Leistungen an die Versicherten wurden 307 Millionen Euro gezahlt. Der Kapitalstock der Presseversorgung wuchs im letzten Jahr aufgrund einer erfolgreichen Anlagepolitik um 8,3 Prozent auf einen Rekordwert von rund 4,9 Milliarden Euro. Unter dem Strich konnte deshalb ein Überschuss von 138,9 Millionen erzielt werden, der beste Wert seit vielen Jahren.
Weniger erfreulich ist die Entwicklung des Neugeschäfts. Zwar konnte die Zahl der Versicherungen (157.088) im Jahr 2009 gegenüber dem Vorjahr (157.284) fast gehalten werden. Aber die Zuwächse resultieren ausschließlich aus freiwilligen Versicherungen (+22,5 Prozent), während die Zahl der aus tarifvertraglichen Regelungen resultierenden „obligatorischen Versicherungen“ um 21,1 Prozent zurückging. Eine Entwicklung, die sich auch 2010 ungebremst fortsetzt. Dahinter steht der teils dramatische Rückgang der Zahl angestellter und tariflich abgesicherter Redakteurinnen und Redakteure bei den Tageszeitungen, Zeitschriften und Nachrichtenagenturen. 2009 waren noch 22.616 Redakteure obligatorisch versichert, 506 weniger als 2008. Allein bei den Zeitschriften waren es 410 weniger als ein Jahr zuvor – ein Minus von sechs Prozent. Deutlich wird der Rückgang beim Blick auf die Zahlen des Jahres 2001: Damals waren noch 25.208 Redakteure versichert. Seitdem wurden fast 2.600 tariflich gesicherte Arbeitsplätze in den Redaktionen abgebaut, ein Minus von über zehn Prozent. Die dju-Vertreter haben in den Gremien diese Entwicklung kritisiert. An die dju-Tarifkommission erging die Anregung, nach Wegen zu suchen, wie die Altersabsicherung von freien Journalisten über die Presseversorgung verbessert werden kann.
Der Beirat der Versorgungskasse, der ebenfalls in Dresden tagte, fasste den Beschluss, die Renten aus der Versorgungskasse der Presseversorgung mit Wirkung ab 1. Januar 2011 zu erhöhen. Die Erhöhung wird voraussichtlich 1,3 Prozent betragen.

 Manfred Moos ist Mitglied im Verwaltungsrat der Presseversorgung.

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