Junges Angebot „funk“ erhält Grimme-Preis

Die Grimme-Preisträger wurden heute bekannt gegeben. Unter ihnen in der Kategorie Kinder & Jugend „Wishlist“ von „funk“, dem jungen Angebot  von ARD und ZDF. Eine hohe Wertschätzung für das erst im vergangenen Jahr gestartete Web-Content-Format, dessen Programmgeschäftsführer Florian Hager dieser Tage in einer Sitzung des MDR-Rundfunkrats eine erfolgreiche Bilanz präsentierten konnte.

Seit dem Start am 1. Oktober 2016 verzeichneten alle Inhalte von „funk“ zusammen genommen 65 Millionen Abrufe auf YouTube und weitere 28,4 Millionen auf Facebook. Allein im Januar dieses Jahres kamen 15 Millionen Abrufe auf YouTube hinzu. „Wir erreichen diejenigen, die wir uns vorgenommen hatten, zu erreichen – und wir erreichen viele davon, auch wenn wir wissen, dass wir erst ganz am Anfang unserer Entwicklung stehen“, erklärte Florian Hager. Als Erfolgsfaktoren nannte Hager die selbst aufgegebene Verpflichtung zur Vernetzung aller Angebote sowie den direkten Austausch mit den Nutzer_innen auf allen sich anbietenden Ebenen. Außerdem gehörten dazu die flexible Ausrichtung aller Inhalte auf die jeweilige Internetplattform, für die sie gedacht sind, und die strikte Beachtung von Qualitätsregeln für journalistische, aber auch für unterhaltende Angebote.

Der Vorsitzende des MDR-Rundfunkrats, Steffen Flath, wertete das Angebot von „funk“ als gelungenes Beispiel, wie mehrere programmstrategische Ziele erreicht werden können, wenn ein durchdachtes Konzept konsequent auf die Zielgruppe ausgerichtet werde. „Die ARD wollte mit diesem neuartigen Angebot junge Leute für qualitätsvolle Inhalte, seriösen Journalismus und intelligente Unterhaltung gewinnen und dabei Kreativität und Innovationskraft einsetzen. Ein halbes Jahr nach dem Start wissen wir: das Konzept ist aufgegangen“, heißt es in einer Pressemitteilung. „funk“ gehöre gewiss zu den spannendsten Antworten auf die Fragen nach der Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks“, sagte Flath.

Weitere aktuelle Beiträge

Proteste bei TiKTok in Berlin

Rund 150 Beschäftigten der Trust and Safety-Abteilung (Content-Moderation) von TiKTok und einem Teil der Beschäftigten aus dem Bereich TikTok-Live (rund 15 Beschäftigte) in Berlin droht die Kündigung. Das  chinesische Unternehmen plant die Content-Moderation künftig verstärkt durch Large-Language-Models (Künstliche Intelligenz) ausführen zu lassen und die Arbeit an andere Dienstleister auszulagern. Dagegen protestierten heute vor der TikTok-Zentrale in Berlin Beschäftigte und Unterstützer*innen.
mehr »

Drei Fragen zum Streik der SZ

In den beiden Wochen vor der zehnten Tarifrunde mit dem Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) am 18. Juli erhöht die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) mit den Redakteur*innen in den Zeitungsredaktionen bundesweit den Streikdruck. Besonders im Süden der Republik kommt es zu mehrtägigen, spürbaren Streiks. Auch bei der Süddeutschen Zeitung (SZ) wird seit gestern wieder gestreikt. Wir sprachen mit Ertunç Eren, ver.di-Fachsekretär Medien, Bezirk im München.
mehr »

Der Clickbait mit den miesen Botschaften

„Der Köder muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler“, nach diesem Motto bewertete einst Helmut Thoma, der kürzlich verstorbene ehemalige RTL-Chef, den Erfolg von Programmformaten. Dieses für private Sender typische Prinzip findet inzwischen seine Fortsetzung in immer mehr digitalen Nachrichtenportalen. Das untermauert eine Studie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung (MPIB) in Berlin nach der Auswertung von 40 Millionen Schlagzeilen.
mehr »

Halbzeit bei der UEFA Frauen-EM

UEFA-Women’s Euro 2025 heißt das Turnier nach dem Willen des Europäischen Fußballverbands. Bei den Männern wird auf die geschlechtsspezifische Eingrenzung verzichtet. Möglichweise ein Relikt aus den Zeiten, als das Kicken selbstverständlich eine maskuline Sportart war, vermeintlich ungeeignet für die „zarte Weiblichkeit“. 
mehr »