Massenentlassung beim Nordbayerischen Kurier

Der „Nordbayerische Kurier“ in Bayreuth hat das vergangene Jahr mit der Botschaft beendet, 50 der 225 Arbeitsplätze abzubauen. Die Entlassungen sollen bis Mitte dieses Jahres durchgeführt werden. Betroffen sind Redaktion, Verwaltung, Außenstellen und die Druckvorstufe. Das wurde nach der Sitzung des Konzernbetriebsrates der Südwestdeutschen Medien Holding (SWMH) im Dezember 2016 bekannt.

Der Betriebsrat des Kuriers wurde eine Stunde vor der offiziellen Information der Mitarbeiter unterrichtet. Nach dem Betriebsverfassungsgesetz „ist der Betriebsrat rechtzeitig und umfassend vom Arbeitgeber zu unterrichten“. Entgegen dieser gesetzlichen Verpflichtung wurde der Betriebsrat vor vollendete Tatsachen gestellt. „Diese Vorgehensweise wird die folgenden Verhandlungen zu Sozialplan, Interessenausgleich und Sozialtarifvertrag schwer belasten“, so Bernd Bauer, zuständiger ver.di-Gewerkschaftssekretär in einer Medieninformation.

Erst im Juni 2016 wurden 65 Prozent der Anteile am „Nordbayerischen Kurier“ an die „Frankenpost“ in Hof verkauft, die zur SWMH in Stuttgart und der DDVG, der Deutschen Druck- und Verlagsgesellschaft, der Medienbeteiligungsgesellschaft der Sozialdemokratischen Partei (SPD), gehört. Kurz zuvor hat die DDVG ihre Anteile am Kurier durch Kauf der Ellwanger-Anteile aufgestockt. Der SWMH gehört unter anderen auch die „Süddeutsche Zeitung“ in München.

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