Presseversorgung zieht Bilanz – stabile Geschäftsenwicklung
Das Versorgungswerk der Presse verzeichnete auch im Geschäftsjahr 2007 wieder eine gute Geschäftsentwicklung. Die von den Journalistengewerkschaften dju und djv sowie den Verbänden der Zeitungs- und Zeitschriftenverleger getragene Einrichtung konnte fast 5.000 neue Versicherungsverträge mit einer Versicherungssumme von insgesamt 180 Mio. Euro abschließen. Die gesamte Versicherungssumme lag zum Jahresende 2007 stabil bei mehr als 9,5 Milliarden Euro.
2007 wurden Leistungen in Höhe von 291,4 Millionen Euro an Versicherte ausgezahlt. Auf der Einnahmeseite wurden Beiträge in Höhe von 290,6 Millionen Euro (2006: 294,1 Mio.) verbucht. Im Bestand der Presse-Versorgung befanden sich Ende 2007 knapp 158.000 Verträge von Versicherten aus der Medienbranche. Ihre Beiträge summieren sich zu einem Kapitalstock von insgesamt 4,475 Milliarden Euro. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Versichertenversammlung aus VertreterInnen von dju und djv beschlossen, die Gesamtverzinsung der Presse-Versorgung für das Jahr 2008 von 4,5% auf 4,8% zu erhöhen. Mit der Verbesserung der Gesamtverzinsung erhöhen sich die den einzelnen Verträgen unwiderruflich gutgeschriebenen Gewinnanteile. Zusätzlich zur Gesamtverzinsung erhalten die Versicherten am Ende der Vertragslaufzeit einen Schlussgewinnanteil und werden zur Hälfte an den auf ihren Vertrag entfallenden Bewertungsreserven beteiligt. Im Gegensatz zur Gesamtverzinsung sind die beiden Positionen Schlussgewinnanteil und Bewertungsreserven nicht endgültig gutgeschrieben, sondern stellen unverbindliche Prognosewerte dar, die sich abhängig vom Verlauf der Kapitalmärkte bis zur Beendigung des Vertrages verändern können. Nach aktuellem Stand addiert sich die Summe aus Gesamtverzinsung (4,8%), Schlussüberschussanteil (0,6%) und Bewertungsreserven (0,3%) bei der Presse-Versorgung zu einer Verzinsung von ca. 5,7%.
Die Renten aus der Versorgungskasse der Presseversorgung werden mit Wirkung ab 1. Januar 2009 voraussichtlich um 2,0 Prozent und damit deutlich höher als die gesetzliche Rente erhöht.
2.000 Redakteurinnen und Redakteure weniger
Wesentlich zum Neugeschäft beigetragen hat die verstärkte Nachfrage nach „Riester-Produkten“, die lange Jahre als Ladenhüter galten. Auch die Zahl der neu abgeschlossenen „obligatorischen Versicherungen“ von Redakteurinnen und Redakteure nach Tarifvertrag ist wie im Vorjahr wieder gestiegen. Erneut konnte dieser Anstieg aber nicht die Abgänge aus dem Redakteursbereich kompensieren. Ende 2007 waren noch insgesamt 23.278 Redakteurinnen und Redakteure bei der Presseversorgung versichert, 138 weniger als ein Jahr zuvor. Zum Vergleich: 2001 waren noch 25.208 Redakteurinnen und Redakteure versichert. Damit hat die Zahl der tarifvertraglich abgesicherten Kolleginnen und Kollegen in den letzten sieben Jahren um fast 2.000 abgenommen.
Die Zahlen der Presseversorgung dokumentieren auch eine weitere aus Sicht der Redakteurinnen und Redakteure negative Entwicklung: Die Versicherungssumme der neu abgeschlossenen Verträge liegt deutlich unterhalb der des Vorjahres. Hier spiegelt sich die Verschlechterung bei der Neuregelung der Berufsjahresstaffel in den Gehaltstarifverträgen wider. Niedrigere Einkommen ziehen zwangsläufig niedrigere Beiträge zur Altersversorgung nach sich.
Versicherungsmöglichkeit für Kinder im Jubiläumsjahr
Im kommenden Jahr wird die Presseversorgung den 60. Jahrestag ihres Bestehens begehen. Aus Anlass des Jubiläums wird vom 1. Juli diesen Jahres an bis zum Ende des Jahres 2009 die Versicherungsmöglichkeit für Kinder von Presse-Versicherten erweitert. Anders als regulär können in diesem Zeitraum Versicherungsverträge für Kinder unabhängig von deren Alter bei der Presseversorgung abgeschlossen werden, also auch noch nach dem 18. Lebensjahr. Allen Versicherten wird dazu noch eine Information zugehen.